Florian Wieder ist für die Inszenierung der Darsteller verantwortlich und zeigt eine Zirkuswelt. Rihanna könnte größte Abräumerin werden.

Frankfurt/Main. Bei der Verleihung der 19. MTV Europe Music Awards (EMAs) in Frankfurt werden sich am Sonntag (11. November) nicht nur Stars, sondern auch Artisten, Gaukler und Fantasiewesen in der Festhalle tummeln. Die Show solle eine Zirkuswelt zeigen, sagte Designer Florian Wieder, verantwortlich für Gesamterscheinungsbild und Inszenierung der Darsteller.

Er habe mit künstlerischem Ansatz ein Bühnenbild erstellen wollen, „was Fellini in seinen Filmen gemacht hat, ins Jahr 2012 übertragen“, betonte der 44-Jährige. „Es wird riesige Zahnräder und eine Glühbirne mit vier Meter Durchmesser geben. Dinge, die eigentlich ganz klein sind, werden groß dargestellt.“ Die EMAs seien keine statische Veranstaltung, sondern „extrem nah am Publikum“. Der Musiksender MTV rechnet mit 7.000 bis 8.000 Zuschauern in der Halle.

Jeder Musikact werde anders inszeniert, sagte Wieder. Auftreten werden Taylor Swift, Muse, No Doubt, Carly Rae Jepsen, die Indie-Pop-Band fun., Rita Ora, Alicia Keys, Pitbull, The Killers und Psy. Neben einer großen Hauptbühne und einer Plattform in der Mitte der Halle gebe es eine Laudatoren-Präsentationsbühne, „wo die Awards übergeben werden und einen Bereich, wo die Preisträger sitzen“, führte Wieder weiter aus.

Die größten Chancen, richtig abzuräumen, hat R&B-Sängerin Rihanna. Sie ist sechs Mal nominiert, Taylor Swift fünf Mal. Justin Bieber und Katy Perry dürfen sich jeweils vier Mal Hoffnungen machen. Als Laudatoren treten unter anderem David Hasselhoff und US-Realitystar Kim Kardashian auf.

Gastgeberin Heidi Klum werde sich in das Zirkus-Konzept einfügen und verschiedene Moderationspositionen im Raum einnehmen, sagte Wieder. Die Festhalle bezeichnete er als „die mit Abstand schönste Halle, in der die EMAs jemals veranstaltet wurden“. Der Industriebau aus der Zeit um die Jahrhundertwende bilde einen „extrem guten Rahmen“ für das Konzept.

Die EMAs wurden 1994 in Berlin zum ersten Mal verliehen. In Frankfurt gastiert die Veranstaltung zum zweiten Mal, 2001 wurden die Awards schon einmal in der Festhalle vergeben. Designer Wieder hat das Bühnenbild – die diesjährigen EMAs mitgerechnet – bereits zum vierten Mal gestaltet. „Dass ich frei arbeiten, ohne große Einschränkungen meine Ideen umsetzen kann, macht mir am meisten Spaß“, betonte er.

„Mein Ansatz ist immer, etwas komplett anderes zu machen, als die Zuschauer erwarten.“ MTV mache im Gegensatz zu anderen Veranstaltern so gut wie keine Vorgaben, berichtete der Designer. Er entwickle das Konzept mit Regisseur und Producer in einem kleinen Kreativteam. „Der Fantasie sind keine Grenzen gesetzt.“