Schwedens Prinzessin Madeleine ist zum zweiten Mal verlobt. Der Mann aus New York hat wie sie eine deutsche Mutter

Stockholm. Die Schweden begannen ihren Tag gestern mit einer kleinen Sensation. Kurz nach neun Uhr teilte Reichsmarschall Svante Lindqvist mit: "Seine Majestät der König und die Regierung haben ihre Erlaubnis dazu gegeben, dass Ihre Königliche Hoheit Prinzessin Madeleine mit Herrn Christopher O'Neill die Ehe eingeht." Königin Silvia konnte ihre Freude und Begeisterung nicht verbergen: "Chris ist der Traum jeder Schwiegermutter, so herzlich und freundlich. Madeleine ist sehr glücklich und wir sind es auch."

Wie glücklich ihr jüngstes Kind ist, erfuhren alle Untertanen in einem Interview: "Chris hat mein Herz geöffnet, er ist mein Seelenverwandter", sagte Madeleine, 30. Anfang Oktober 2012 hatte Chris O'Neill, 38, der "allen Mut zusammennehmen musste", um ihre Hand angehalten. "Es war sehr romantisch und sehr gut geplant. Mehr will ich dazu nicht sagen, das behalten wir lieber für uns", sagte die Tochter von Königin Silvia, 68, und König Carl XVI. Gustaf, 66, die mit ihren sehr dunklen Haaren kaum wiederzuerkennen ist.

Die Schweden freuen sich aus ganzem Herzen mit Madeleine, denn lange Zeit musste die hübsche Prinzessin leiden. Die erste Verlobung mit ihrer Jugendliebe, dem Schweden Jonas Bergström, war geplatzt, als der Stockholmer Anwalt im Solo-Ski-Urlaub mit einer Norwegerin eine Affäre hatte. Als seine Bettgefährtin plauderte, löste Madeleine die Verlobung vor der Hochzeit von Kronprinzessin Victoria, 35, mit Prinz Daniel, 39, auf. Sie packte im April 2010 ihre Koffer und reiste in die USA, um Abstand zu gewinnen und für die von ihrer Mutter gegründete Kinderstiftung World Childhood Foundation zu arbeiten.

Diesen Entschluss wird sie wohl nie in ihrem Leben bereuen. Denn dort fand sie nicht nur ihre Lebensfreude wieder - sie begegnete auf einer Party von Freunden auch ihrer großen Liebe Chris O'Neill, der "sofort sehr starke Gefühle für Madeleine" empfand. Bereits im Sommer 2010 reiste er ihr nach Stockholm nach, als Madeleine nach der Hochzeit ihrer Schwester für einige Wochen in Schweden blieb. Seitdem sind die Prinzessin und der Geschäftsmann unzertrennlich. Immer wieder sah man sie beim Joggen in New York, seit Anfang dieses Jahres leben sie in einer gemeinsamen Wohnung in Manhattan. Den "Ritterschlag" erhielt Chris, als er zur Taufe von Prinzessin Estelle in Stockholm als Gast der königlichen Familie geladen war.

Chris hat - genau wie Silvia - halb deutsche Wurzeln und eine direkte Verbindung nach München. Sein Vater, der 2004 verstorbene Finanzmann Poul O'Neill, war zwar Engländer, aber seine Mutter, Eva O'Neill, ist Münchnerin und einflussreiche Kulturmäzenin, die vor allem bei den Salzburger Festspielen jedes Jahr mit ihrem Amadeus-Festival eine wichtige Rolle spielt.

Chris besuchte in seiner Jugend ein Internat in der Schweiz, später studierte er in Boston und an der Columbia Business School in New York. Seit 16 Jahren arbeitet er in der Finanzbranche, ist seit einigen Jahren Teilhaber und Forschungsleiter beim Hedge Fund Noster Capital. Politisch soll er eher konservativ sein, 2008 sogar den Wahlkampf der Republikaner finanziell unterstützt haben. Es ist nichts Peinliches über sein Vorleben bekannt, nur manchmal sah man ihn früher vereinzelt mit Models im New Yorker Nachtleben. Mit dem Jawort wird aus dem Finanzmann aller Voraussicht nach kein Prinz Christopher. Man werde sich "zu gegebener Zeit" dazu äußern, kündigte Hofmarschall Lindqvist an. Da Madeleine mit ihrem künftigen Ehemann, der sowohl die britische als auch die Staatsbürgerschaft der USA hat, auch nach der Hochzeit weiter in New York leben will, spricht alles für die Beibehaltung des bürgerlichen Namens.

Die Trauung findet im Sommer 2013 in Schweden statt. Das hat der Hof bereits offiziell bestätigt.

Man kann sich also freuen - auf ein schwedisches Sommermärchen 2013!

Fotos zur Verlobung www.abendblatt.de/madeleine