Die Polizei geht bei dem Unfall von Meschede von einem Suizid aus. Der Falschfahrer selbst und vier Insassen eines anderen Autos starben.

Meschede/Dortmund. Bei dem Geisterfahrer-Unfall mit fünf Toten im Sauerland geht die Polizei von einem Suizid aus. Den endgültigen Unfallhergang in der Nacht kläre ein Sachverständiger, teilte die Polizei in einer Pressemitteilung am Sonntag mit. Bei dem Falschfahrer handelt es sich um einen 24-Jährigen aus Sundern im Sauerland. In dem anderen Auto saßen ein Ehepaar (47 und 41) und zwei Frauen im Alter von 39 und 27 Jahren aus dem Kreis Meschede.

Der Falschfahrer war auf der Autobahn 46 bei Meschede in ein entgegen kommendes Auto gekracht. Beide Fahrzeuge gingen sofort in Flammen auf. Die insgesamt fünf Insassen, darunter auch der Unfallverursacher, verbrannten in den total demolierten Wracks, wie die Polizei in Dortmund am Morgen berichtete.

Polizei und Feuerwehr rückten mit einem Großaufgebot aus. Doch die Bergung der Toten gestaltete sich schwierig. „Die Situation am Unfallort ist so unübersichtlich, dass wir die Identität der Opfer bislang noch nicht klären konnten“, sagte ein Polizeisprecher am Sonntagmorgen. Klar sei nur, dass der Geisterfahrer allein unterwegs gewesen sei, im anderen Wagen hätten vier Personen gesessen. Drei der vier Insassen starben am Unfallort, die Frau wenig später im Krankenhaus.

Mehrere Autofahrer hatten der Polizei Meschede einen Falschfahrer gemeldet. Noch vor Eintreffen der Polizei aber verunglückte der Pkw zwischen den Anschlussstellen Meschede-Enste und Meschede-Wennemen.

Die Autobahn 46 soll in der Fahrtrichtung Hagen bis Sonntagmittag gesperrt bleiben. Empfohlen wird eine Umleitung ab der Anschlussstelle Enste über die U 38. Details zum Unfallhergang konnte der Sprecher zunächst nicht nennen.

Der Unfall von Meschede ist der dritte tödliche Zusammenstoß mit einem Geisterfahrer innerhalb der letzten drei Wochen. Erst vergangenen Montag waren ein Vater und seine beiden kleinen Kinder bei einem Zusammenstoß mit einem Geisterfahrer auf der A1 in Rheinland-Pfalz ums Leben gekommen. Anfang Oktober hatte eine offenbar psychisch labile Falschfahrerin im Landkreis Bamberg einen Unfall verursacht, in dessen Folge fünf Menschen starben.