Der 59-jährige Anastase Tabaro eignete sich sein Wissen in jahrelangem Selbststudium an. Den Strom verkauft er an Dorfbewohner.

Rutare. Anastase Tabaro versorgt mit einem selbst konstruierten Kraftwerk ein entlegenes Dorf in Ruanda. 700 Haushalte in Rutare erhalten deswegen Licht und Strom. Der 59 Jahre alte Tabaro ist allerdings kein Ingenieur. Als Kind konnte er nur sechs Jahre zur Grundschule gehen. Er eignete sich das nötige Wissen für sein Projekt in jahrelangem Selbststudium an. „Ich bin in der benachbarten Demokratischen Republik Kongo aufgewachsen. In meinem Dorf gab es Strom“, erzählte Tabaro. „Ich wollte nicht ohne Strom leben, daher begann ich selbst zu forschen.“

Tabaro startete bereits 1990 mit Bau eines Damms und einer Turbine, die einen Generator betreibt. Doch der Bürgerkrieg in Ruanda verhinderte seine Arbeit. 2000 stellte er sein erstes Mini-Wasserkraftwerk fertig, weitere folgten. Den Strom verkauft er an die Dorfbewohner. „Er ist unser Held“, sagt einer von ihnen. „Es ist wie Zauberei. Meine Familie kann nun Radio hören oder einen Film ansehen“. Regierungsangaben zufolge haben in Ruanda nur 14 Prozent der Bevölkerung Zugang zu Elektrizität.