Zwangsehen bedeuten für junge Mädchen häufig ein Leben in Unterdrückung und Abhängigkeit. Unicef macht auf diese missliche Lage aufmerksam.

Berlin. Vor dem Brandenburger Tor in Berlin haben Topmodel Eva Padberg und Moderatorin Sabine Christiansen lautstark auf die Rechte von jungen Mädchen hingewiesen – als Botschafterinnen des Kinderhilfswerks Unicef. Unterstützt von rasselnden und trommelnden Mädchen aus Berlin machten sie am Mittwoch Krach, der auf die missliche Lage von Millionen Mädchen in der Welt aufmerksam machen soll.

Padberg und Christiansen wiesen damit auch auf einen neuen Ehrentag hin, der in Deutschland und weiteren 67 Ländern stattfindet. Anlässlich des ersten offiziellen Weltmädchentages wollen an diesem Donnerstag Prominente auf die Benachteiligung von Mädchen und jungen Frauen in vielen Regionen der Welt hinweisen. Unter der Schirmherrschaft der Vereinten Nationen gibt es auch in vielen weiteren Ländern Aktionen für die Chancengleichheit von Mädchen. Nach Angaben der Initiatoren vom Kinderhilfswerk Plan Deutschland dürfen sie häufig nicht zur Schule gehen, bekommen weniger zu essen und werden in Zwangsehen oder frühzeitige Schwangerschaften gedrängt.

Der 1. Weltmädchentag soll Unicef zufolge vor allem auf Zwangsehen junger Mädchen aufmerksam machen. Weltweit sei jede dritte Frau als Minderjährige verheiratet worden, 23 Millionen Mädchen bereits vor ihrem 15. Lebensjahr. Daraufhin könnten sie nicht zur Schule gehen und bekämen früher Kinder, stellte Eva Padberg fest. „Das ist ein Kreislauf, der immer so weitergeht, wenn man ihn nicht irgendwann unterbricht“, sagte das Topmodel am Mittwoch.

Eine Möglichkeit zur Verbesserung der Lebenslage von Mädchen sei eine bessere Bildung. „Gute Schulen sind das beste Mittel gegen Diskriminierung und Unterdrückung“, sagte die Unicef-Botschafterin. Gebildete Mädchen könnten selbstbestimmter handeln.

Sabine Christiansen stellte fest, dass eine Zwangsehe für ein junges Mädchen häufig ein Leben in Abhängigkeit bedeute. „Für ein minderjähriges Mädchen ist eine Hochzeit meist nicht der schönste Tag des Lebens – sondern das abrupte Ende seiner Kindheit.“