Hochgiftiger Pansch-Alkohol forderte in Tschechien schon 18 Tote. Nun gab es erste Festnahmen. Entwarnung kann noch nicht gegeben werden.

Prag. Im Skandal um hochgiftigen Pansch-Alkohol in Tschechien, der schon 18 Tote gefordert hat, hat es erste Festnahmen gegeben. Im Osten des Landes seien neun Verdächtige inhaftiert worden, bestätigte Polizeipräsident Martin Cervicek am Freitag. Bei einer Razzia im südmährischen Zlin stellten die Beamten rund 500 Wodka-, Rum- und Obstbrandflaschen mit gefälschten Marken-Etiketten sicher. In Proben wurde ein hoher Gehalt des hochgiftigen Methanols festgestellt. Die Abbauprodukte von Methanol können zu Vergiftungserscheinungen bis hin zur Erblindung und zum Tod führen.

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Gesundheitsminister Leos Heger gab nach einer Sitzung des Krisenstabs in Prag keine Entwarnung. Es herrsche weiter Unklarheit über die Hintermänner und die genauen Verteilerkanäle der gefährlichen Alkoholgetränke. Das Verkaufsverbot für Hochprozentiges an Kiosken und Straßenständen bleibe in Kraft. Die Zahl der bestätigten Todesfälle durch Methanol-Vergiftungen sei nach weiteren Labor-Untersuchungen auf 18 gestiegen. Innerhalb der letzten 24 Stunden sind nach Angaben des Ministers fünf neue Patienten mit Vergiftungserscheinungen ins Krankenhaus gekommen.

(dpa)