In Mannheim ist es während eines kurdischen Kulturfestes zu heftigen Auseinandersetzungen zwischen Teilnehmern und der Polizei gekommen.

Mannheim. Während eines kurdischen Kulturfestivals in Mannheim ist es zu heftigen Ausschreitungen zwischen Teilnehmern und der Polizei gekommen. Mehrere Hundert Kurden griffen laut Polizei am Sonnabend die Einsatzkräfte auf dem Maimarktgelände mit Steinen an. Nach Angaben der Polizei wurden 80 Beamte verletzt und 13 Fahrzeuge beschädigt. Die Polizei nahm 31 Menschen fest.

„Der Gewaltausbruch der Angreifer war enorm", sagte Polizeisprecher Martin Boll. Hunderte, „wenn nicht sogar mehr als Tausend“ kurdische Angreifer seien auf die Polizisten zugestürmt und hätten mit Steinen nach den Beamten geworfen, sagte Boll. So einen Gewaltausbruch habe er in 30 Jahren Polizeiarbeit nicht erlebt. Einsatzfahrzeuge wurden demnach durch Steinwürfe beschädigt.

Die Polizei wurde nach eigenen Angaben immer wieder mit Steinen, Ziegeln, Wasserflaschen und Feuerwerkskörpern beworfen. Auch Journalisten wurden attackiert. Gegen 20.00 Uhr leerte sich das Veranstaltungsgelände. Danach blieb es ruhig.

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Ausgangspunkt der Eskalation war Bolls Angaben zufolge, dass die Polizei die kurdischen Ordner dabei unterstützen wollte, die angereisten Menschenmassen besser in den Griff zu bekommen. Dies sei auf Anfrage der Ordner geschehen, betonte der Polizeisprecher. „Allerdings haben die gewaltbereiten Kurden unseren Einsatz ganz offensichtlich als Provokation betrachtet“, sagte er.

Baden-Württembergs Innenminister Reinhold Gall (SPD) hat die schweren Ausschreitungen am Rande des kurdischen Kulturfestes in Mannheim verurteilt – und Konsequenzen angekündigt. „Das war grundlose Gewalt gegen die Polizei. Sowas geht nicht in unserem Rechtsstaat“, sagte Gall. Die Veranstalter des Festivals mit 40 000 Besuchern seien „heillos überfordert“ gewesen und müssten bei künftigen Veranstaltungen dieser Art mehr Verantwortung übernehmen. Bei den Krawallen waren am Sonnabend 80 Polizisten verletzt worden, die meisten von Wurfgeschossen wie Ziegelsteinen oder Flaschen. „Wir haben damit nicht gerechnet“, sagte Gall.

Zu dem kurdischen Kulturfestival wurden etwa 40.000 Teilnehmer aus Deutschland, aber auch aus den europäischen Nachbarländern erwartet.

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Die Veranstaltung wurde von mehreren Auseinandersetzungen überschattet, die sich während der vergangenen Tage ereignet hatten. So beendete die Polizei nach eigenen Angaben am Freitag die letzte Etappe eines kurdischen Jugendmarsches von Straßburg nach Mannheim vorzeitig, weil die Gruppe auf ihrem Weg nach Mannheim mehrmals türkische oder türkischstämmige Autofahrer angegriffen habe. Außerdem habe man in verschiedenen Begleitfahrzeugen des Marsches unter anderem Wurfgeschosse und eine Machete gefunden. Eine Gruppe habe zudem am Freitagabend verbotene PKK-Fähnchen hervorgeholt, „PKK“ skandiert und Polizisten mit aufgesammelten Kieselsteinen beworfen.

(Mit Material von dapd)