Er saß acht Monate in der Türkei in U-Haft, weil er dort eine Britin (13) sexuell missbraucht haben soll.

UELZEN. Er saß acht Monate in der Türkei in U-Haft, weil er dort eine Britin (13) sexuell missbraucht haben soll. Jetzt hat Marco W. (17) in seiner Heimatstadt Uelzen ein Praktikum begonnen. Er arbeitet in der Werkstatt des Elektromarktes Mega Company.

Später will Marco eine Technische Fachoberschule besuchen, wo er ursprünglich schon im August eine zweijährige Ausbildung beginnen wollte. Das Praktikum ist Voraussetzung dafür. Ein Firmensprecher: "Marco muss arbeiten wie jeder Praktikant bei uns. Er soll schnell in den normalen Alltag zurückfinden." Er schraube beispielsweise Computer zusammen oder erledige kleinere Reparaturen. "Die Arbeit macht ihm Spaß." Schaulustige werden Marco - zumindest im Verkaufsraum - aber nicht zu Gesicht bekommen. "Er wird ein wenig abgeschirmt." Die Zusage für die Praktikumsstelle habe Marco bereits erhalten, bevor er verhaftet wurde. Er kam im Dezember wieder frei; der Prozess soll am 1. April in Antalya fortgesetzt werden. Seine Anwälte rechnen mit einem Freispruch.

Das niedersächsische Kultusministerium hat Marco jetzt auf Basis früherer Noten einen Realschulabschluss zuerkannt, weil er "die überlange U-Haft nicht selbst verschuldet" habe.