Es gibt bisher keine Hinweise auf ein Fremdverschulden des Todes. Die Schauspielerin soll einen Abschiedsbrief hinterlassen haben.

München. Die aus der Ballett-Serie „Anna“ bekannte Schauspielerin Silvia Seidel ist tot. „Ich kann es traurigerweise nur bestätigen“, sagte ihre Agentin Cornelia Hartmann von der ZAV Künstlervermittlung am Montag in München. Damit bestätigte sie einen Bericht der Tageszeitung „tz“. Wie die 42-Jährige ums Leben kam, war zunächst nicht zu offiziell erfahren. „Wir haben keine Anhaltspunkte für ein Fremdverschulden“, sagte dazu ein Sprecher der Staatsanwaltschaft München I.

Seidel war als junges Mädchen mit der ZDF-Serie „Anna“ berühmt geworden. Mit 17 Jahren begeisterte sie an der Seite von Patrick Bach als talentierte Ballett-Schülerin ein Millionenpublikum. Viele Mädchen ließen sich damals von der Ballettbegeisterung anstecken. Ein Kinofilm folgte.

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Und es gab Preise: die Goldene Kamera und einen Bambi. An diesen Erfolg konnte Seidel später nicht mehr anknüpfen, aber sie spielte weiter.

So war sie unter anderem in der ZDF-Serie „Forsthaus Falkenau“ und bei den „Rosenheim Cops“ zu sehen. Sie drehte eine Sat.1-Serie und spielte Theater. Im Herbst wäre sie nach Angaben ihrer Agentin mit einem Theaterstück auf Tournee gegangen.

Der ZDF-Mehrteiler "Anna“

Die sechsteilige Serie „Anna“ war vor 25 Jahren die ZDF-Weihnachtsserie, wie es in den 80er und 90er Jahren einige gab. Sie stammte aus der Feder von Justus Pfaue, der auch die Bücher zu anderen Mehrteilern dieser Art wie „Patrik Pacard – Entscheidung im Fjord“ oder „Oliver Maass“ schrieb. Mit bis zu zwölf Millionen Zuschauern war „Anna“ 1987 sehr erfolgreich. Die Serie schaffte es auch, etwa ein Jahr später als „Anna – Der Film“ ins Kino zu kommen. Das Lied „My Love Is A Tango“ aus der Serie – gesungen von Guillermo Marchena – war ein Nummer-Eins-Hit in Deutschland.

In der Serie geht es um die junge Tänzerin Anna Pelzer (Silvia Seidel), die nach einem Autounfall ihren Lebensmut verliert, weil sie glaubt, nie mehr tanzen zu können. In der Klinik lernt Anna den gleichaltrigen Rainer (Patrick Bach) kennen, der im Rollstuhl sitzt.

Mit seiner Lebensfreude reißt er sie aus ihrer Trägheit. Rainer, der gerne Videofilme dreht, verliebt sich in Anna, die jedoch erstmal nur Augen für den hübschen Jakob hat, mit dem sie wieder tanzen lernt. Anna schafft es, Schülerin bei der strengen Tanzlehrerin Madame Irena Králowá zu werden. Sie schickt Anna zu einem Talentwettbewerb nach Paris. Ein Stipendium dort schlägt Anna jedoch aus, um weiter bei Králowá Unterricht zu haben. Sie bekommt eine Nebenrolle in „Schwanensee“. Nach dem überraschenden Tod ihrer Lehrerin bleibt am Ende der Serie zunächst unklar, ob Anna und Rainer zusammenkommen oder Anna die Paris-Chance doch noch nutzt.

Mit Material von dpa