Dramatische Szenen in Berlin-Charlottenburg: Nahe des Bahnhofs Zoo ist ein Mann während eines Gerangels von einem Polizisten erschossen worden.

Berlin. Bei einer routinemäßigen Personenkontrolle in Berlin-Charlottenburg ist am Donnerstag ein Mann von der Polizei erschossen worden. Zwei Beamten wollten den Mann vor dem Beate-Uhse-Museum nahe dem Bahnhof Zoo überprüfen. Dabei ist es zu einem Gerangel gekommen, das für den Passanten tödlich endete.

Der zu Überprüfende entwendete einem der beiden Polizisten die Dienstwaffe und hielt sie ihm an den Kopf. Daraufhin habe sein Kollege in Nothilfe auf den Mann geschossen, der kurz nach dem Vorfall im Krankenhaus gestorben sei, sagte ein Sprecher der Polizei.

Genaue Angaben zur Identität des Toten konnte der Sprecher zunächst nicht machen, da der Mann zwei Pässe bei sich gehabt habe. Nach ersten Erkenntnissen könnte es sich um einen ungefähr 35 Jahre alten Mann aus Kroatien handeln, gegen den zwei Haftbefehle vorgelegen hätten. Wegen welcher Delikte diese ausgestellt worden waren, konnte der Sprecher nicht sagen.

Die Polizisten seien körperlich weitgehend unversehrt, müssten jedoch psychologisch betreut werden, hieß es weiter. Auch ein Polizeipfarrer sollte hinzugezogen werden.

Das Areal am Bahnhof Zoo wird als sogenannter kriminalitätsbelasteter Ort eingestuft, an dem Überprüfungen von Personen laut Gesetz auch ohne konkreten Anhaltspunkt zulässig sind.

Der Berliner Landesvorsitzende der Deutschen Polizeigewerkschaft (DPolG), Bodo Pfalzgraf, verteidigte das Vorgehen. «Die Kollegen trifft nach den jetzigen Erkenntnissen keine Schuld», sagte er. Der Vorfall zeige vielmehr erneut, wie risikoreich der Polizeiberuf geworden sei.