Nach dem Verschwinden der Vierjährigen vor zwei Jahren haben sich die Eltern entschlossen, den Chefermittler wegen Verleumdung zu verklagen. Er hatte in den Medien geäußert, dass das Mädchen tot sei und ihre Eltern etwas damit zu tun hätten.

London. Die Eltern der vor mehr als zwei Jahren spurlos verschwundenen kleinen Britin Madeleine McCann wollen den früheren portugiesischen Chefermittler wegen Verleumdung verklagen. Sie hätten sich entschlossen, gerichtlich gegen Goncalo Amaral wegen seiner „völlig gegenstandslosen und grob verleumderischen Behauptungen“ vorzugehen, erklärten Gerry und Kate McCann am Samstag. Sie warfen ihm insbesondere vor, den Medien gegenüber versichert zu haben, dass Maddie tot sei und die Eltern mit ihrem Tod etwas zu tun haben könnten.

Madeleine war am 3. Mai 2007 kurz vor ihrem vierten Geburtstag unter ungeklärten Umständen aus dem Apartment ihrer Eltern in einer Ferienanlage an der portugiesischen Algarve verschwunden. Ihre Eltern starteten eine beispiellose Medienkampagne, um auf den Fall aufmerksam zu machen. Im September 2007 erklärten die portugiesischen Ermittler die McCanns plötzlich zu „formalen Verdächtigen“ - nahmen dies aber Monate später wieder zurück. Amaral wurde im Oktober 2007 von dem Fall abgezogen. Von Maddie fehlt bis heute jede Spur. Die McCanns suchen mit Hilfe privater Ermittler weiter nach ihrer Tochter.