Erneuter Schlag gegen Rockerszene: In neun verschiedenen Städten in Nordrhein-Westfalen haben am Donnerstagmorgen Durchsuchungen bei den verfeindeten Gruppen Hells Angels und Bandidos stattgefunden. Ziel der Beamten seien 15 Privatwohnungen gewesen, teilte das Innenministerium am Morgen mit. 150 Beamten waren im Einsatz.

Mönchengladbach. Das Land Nordrhein-Westfalen hat erneut Wohnungen der Rockerbanden „Hell’s Angels“ und „Bandidos“ durchsucht. An dem Großeinsatz in Mönchengladbach, Essen, Bochum, Herne, Gelsenkirchen, Siegburg, Eitorf, Köln und Viersen seien 150 Polizisten beteiligt gewesen, teilte NRW-Innenminister Ralf Jäger (SPD) am Donnerstag in Düsseldorf mit. 15 Wohnungen wurden durchsucht.

+++ Erneut Großrazzia im Milieu der Hells Angels +++

Man werde den Druck gegen die Rockerbanden weiter aufrechterhalten, erklärte der Minister. Rockerkriminalität sei in der Gesellschaft zu lange verharmlost worden. Er verwies darauf, dass es bei den Rockerbanden um Drogen-, Waffen- und Menschenhandel sowie Erpressung, Zuhälterei und schwere Körperverletzung gehe. In ihrer „gewalttätigen Subkultur“ missachteten die Rocker die Gesetze und übten Selbstjustiz.

Die kriminellen Motorradclubs sind seit Jahren im Blick der nordrhein-westfälischen Polizei, die sich mittlerweile über Strukturen und Protagonisten der Szene ein genaues Bild gemacht hat, wie der Innenminister mitteilte. So habe die Polizei in den vergangenen zwei Jahren 105 Treffen der Rocker kontrolliert und bei über 7.730 Personen- und 4.370 Fahrzeugüberprüfungen zahlreiche Hieb- und Stichwaffen sichergestellt.

Die Selbstauflösung der „Bandidos“ in Oberhausen in der vergangenen Woche wertete Jäger als einen Erfolg der „Null-Toleranz-Strategie“ der NRW-Polizei. Im April hatte das Land NRW bereits die Ortsgruppe der „Bandidos“ in Aachen verboten, im Mai die Kölner „Hell’s Angels“. An den Großeinsätzen waren jeweils bis zu 800 Polizisten beteiligt gewesen.


(epd)