Der Entführungsfall hatte vor allem in Tschechien für großes Aufsehen gesorgt. Die Mutter und mehrere Verwandte haben Michala persönlich abgeholt.

Koblenz. Geständnis im Fall Michala: Ein deutsches Pärchen hat nach Angaben der Staatsanwaltschaft Koblenz zugegeben, den Säugling in Tschechien entführt zu haben. Der 50 Jahre alte Mann aus Thüringen und seine 47-Jährige Freundin aus Rheinland-Pfalz waren vor einer Woche in Neuwied bei Koblenz festgenommen worden und sitzen seitdem in Untersuchungshaft. Die rund vier Wochen alte Michala ist seit Sonntag wieder wohlbehalten zu Hause. Wie die Staatsanwaltschaft am Montag mitteilte, hatte der 50-Jährige die Kleine am 4. Juli in Usti nad Labem vor den Augen der Mutter aus dem Kinderwagen gerissen.

Anschließend flüchtete er gemeinsam mit seiner Lebensgefährtin nach Neuwied. Dort war Michala in einer Wohnung von den Ermittlern gefunden worden. Die geständigen Beschuldigten säßen weiter in Haft, weil Fluchtgefahr bestehe, teilte die Staatsanwaltschaft mit. Die Behörde habe die Ermittlungen am Montag übernommen.

„Weitere Auskünfte – insbesondere zu den Hintergründen der Tat - können zurzeit nicht erteilt werden, um die weiteren Ermittlungen nicht zu gefährden“, hieß es. Gegen das Pärchen bestehe dringender Tatverdacht wegen Entziehung Minderjähriger.

Der Entführungsfall hatte vor allem in Tschechien für großes Aufsehen gesorgt. Die Mutter und mehrere weitere Verwandte waren am Wochenende persönlich nach Deutschland gereist, um das entführte Kind in Koblenz abzuholen.