Das Verbot des Cannabisverkaufs an deutsche Touristen kostet Hunderte Niederländer ihren Job. Bislang 600 Mitarbeiter entlassen.

Maastricht. Das Aus für den Drogen-Tourismus kostet Hunderte Niederländer ihren Job. Bislang entließen die als Coffeeshops bekannten Haschisch-Kneipen etwa 600 Mitarbeiter infolge der neuen staatlichen Regelungen. Allein in Maastricht seien 450 Menschen betroffen, erklärte am Sonnabend der Sprecher der Interessenvertretung der Coffeeshop-Angestellten (SBCN), Jo Smeets. Seit dem 1. Mai ist in den Niederlanden ein Gesetz in Kraft, das Ausländern den Zutritt zu Haschisch-Cafés untersagt. Sie dürfen nur als geschlossene Clubs weitergeführt werden. Mitglieder können allein Erwachsene mit Wohnsitz in den Niederlanden werden.

+++ Coffeeshops dürfen nicht mehr an Deutsche verkaufen +++

Bislang gilt das Gesetz in den drei südlichen Grenzprovinzen Zeeland, Nord-Brabant und Limburg. Im Rest des Königreichs tritt die Regelung mit polizeilichen Kontrollen erst am 1. Januar 2013 in Kraft. Die Clubs dürfen jeweils bis zu 2000 Mitglieder haben. Doch laut Smeets zögern viele Niederländer, sich dafür registrieren zu lassen.

„Lediglich ein kleiner Prozentsatz der alten Kunden kommt noch“, beklagte der Sprecher. Es gebe große Umsatzeinbrüche. Laut Smeets beschäftigten die Coffeeshops früher insgesamt rund 4500 Menschen. Mit der Ausweitung des Gesetzes auf das gesamte Land seien weitere Massenentlassungen zu befürchten. Für die Betroffenen sei es schwierig, neue Arbeit zu finden: Eine frühere Tätigkeit in einer Haschisch-Kneipe mache sich nicht gut bei Bewerbungen.

(dpa)