Ein Hubschrauber ist beim Spritzen von Weinbergen in eine Hochspannungsleitung geflogen und abgestürzt. Der 26-jährige Pilot wurde dabei getötet.

Bernkastel-Kues. Beim Absturz eines Hubschraubers im Moselort Lieser (Kreis Bernkastel-Wittlich) ist ein 26-jähriger Pilot ums Leben gekommen. Der Mann flog mit dem Hubschrauber einen Spritzeinsatz über den Weinbergen, als er plötzlich in eine Stromleitung geriet, wie die Polizei in Bernkastel-Kues am Freitag mitteilte. Der Hubschrauber stürzte kopfüber in den Weinberg und zerbrach in mehrere Teile. Der Pilot aus Backnang in Baden-Württemberg starb noch in seiner Maschine. Nach dem Absturz kam es zu einem größeren Stromausfall in Bernkastel-Kues und Umgebung.

Der Pilot von der Hahn Helicopter Flugdienste GmbH war im Auftrag einer Winzergemeinschaft an der Mosel unterwegs. Möglicherweise habe er bei einer Drehung die Leitung übersehen, hieß es bei der Firma. Noch sei der genaue Unfallhergang unklar. Der Absturz wird laut Polizei von der Bundesstelle für Flugunfalluntersuchung in Braunschweig untersucht.

Der Hubschrauber habe zwei Hochspannungsleitungen in etwa 15 Metern Höhe durchtrennt, sagte der Sprecher der RWE Deutschland für die Region Trier, Rolf Lorig. Daraufhin sei zunächst von Bernkastel-Kues bis Blankenrath (Kreis Cochem-Zell) der Strom ausgefallen. In etwa 40 Dörfern im Hunsrück sei nach „Umschaltmaßnahmen“ der Strom schnell wieder geflossen. In der Innenstadt von Bernkastel-Kues aber blieben tausende Einwohner stundenlang ohne Strom.

In den Sommerwochen seien viele Hubschrauber zum Spritzen von Steillagen an der Mosel im Einsatz, sagte der Geschäftsführer des Weinbauverbandes Mosel, Gerd Knebel. Insgesamt fünf bis sechs Mal werde derzeit ein Weinberg gegen Pilzkrankheiten gespritzt. Dies sei normaler Pflanzenschutz.