Die 24-jährige Mutter hat die Tötung des Kindes gestanden. Der kleine Junge ist demnach erstickt. Die Frau wird einem Haftrichter vorgeführt.

Berlin. Das am Mittwoch in einer Mülltonne in Berlin-Buch gefundene tote Neugeborene ist erstickt. "Der Junge ist lebend zur Welt gekommen, hat aber maximal 30 Minuten gelebt", sagte der Sprecher der Berliner Staatsanwaltschaft, Martin Steltner, am Donnerstag auf Anfrage. Die 24-jährige Mutter habe die Tötung des Kindes gestanden. Die genauen Todesumstände seien allerdings noch nicht geklärt. "Es kann nicht ausgeschlossen werden, dass das Baby in der Mülltüte, in der es gefunden wurde, erstickt ist", sagte Steltner. Auch die Befragung des Lebensgefährten der Frau, der als Zeuge vernommen wurde, hat keine neuen Erkenntnisse gebracht. "Der Mann hat nach jetzigem Stand mit der Tat überhaupt nichts zu tun", sagte Steltner.

Die Mutter des toten Babys sollte noch am Donnerstag einem Richter zum Erlass eines Haftbefehls vorgeführt werden. "Wir ermitteln wegen Totschlags", sagte Steltner. Die Tatverdächtige war nach Polizeiangaben am Mittwoch in ihrer Wohnung in der Walter-Friedrich-Straße von einer sie betreuenden Ärztin besucht worden. Dieser sei aufgefallen, dass die Frau, die ein Kind erwartet hatte, nicht mehr schwanger war. Auf Fragen, wo das Baby sei, antwortete sie ausweichend.

Daraufhin alarmierte die Ärztin die Polizei. Bei der Befragung durch Beamte habe sich die 24-Jährige dann immer mehr in Widersprüche verstrickt, sodass begonnen wurde, nach dem Kind zu suchen. Bei der Suchaktion entdeckten Beamte den toten Säugling in der Mülltonne.

Nach Informationen von "Morgenpost online" hat die Frau bereits ein einjähriges und ein dreijähriges Kind. Dazu äußerte sich die Staatsanwaltschaft nicht.

Erst vor wenigen Tagen wurde ein Baby getötet

Erst vor zehn Tagen war es in Charlottenburg zu einer Kindstötung gekommen. Eine 40-Jährige hatte einen Jungen in ihrer Wohnung zur Welt gebracht und den Säugling wenige Stunden nach der Entbindung aus dem fünften Stock auf den Innenhof des Hauses geworfen . Das Baby starb an den Folgen des Sturzes. Ein Nachbar hatte die Leiche, die in eine Plastiktüte gewickelt war, am Morgen gefunden. Die Frau, die mit ihrem vorbestraften Lebensgefährten und ihrer 15-jährigen Tochter zusammen in der Wohnung lebte, gestand die Tat.

In der vergangenen Woche wurde gegen eine junge Frau Haftbefehl erlassen, weil sie ihren drei Monate alten Sohn fast hatte verhungern lassen. Der schlechte Zustand des Kindes war zuvor bei einem Arztbesuch aufgefallen.