Am 6. November hatte ein Spaziergänger Überreste des Toten am Elsterflutbett entdeckt. Die Identität des Mordopfers ist noch nicht geklärt.

Leipzig. Knapp zwei Wochen nach dem Fund von Körperteilen in Leipzig erhofft sich die Polizei bei ihren Ermittlungen Informationen aus der Bevölkerung. Für Hinweise, die das Mordopfer identifizieren helfen, sei eine Belohnung von 5000 Euro ausgesetzt worden, teilte die Polizei am Freitag in Leipzig mit. Trotz "intensiver Untersuchungen und Ermittlungen" sei es der Kriminalpolizei bisher nicht gelungen, die Identität des Toten zu klären.

Die Staatsanwaltschaft ermittelt mittlerweile wegen Mordes, zunächst hatten die Behörden von einem Tötungsdelikt gesprochen. Rechtsmedizinische Untersuchungen hätten inzwischen ergeben, dass es sich bei dem Toten um einen jüngeren erwachsenen Mann gehandelt habe, ergänzte die Polizei. Er habe eine kleine bis mittlere Körpergröße gehabt und sei von schlanker und sportlicher Gestalt gewesen. Der Mann habe eine dunkle Körperbehaarung und auffällige Hautdehnungsnarben an den Oberarmen und dem unteren Rücken aufgewiesen. Solche Narben entstünden nach einem starken Verlust oder Aufbau von Muskeln oder Körpergewicht.

Am 6. November hatte ein Spaziergänger Überreste des Toten am Elsterflutbett entdeckt, die Polizei fand bei ihrer Suche an dem Ufer weitere Körperteile. Von dem Mann wurden die beiden Arme, der Torso und das Gesäß gefunden. Die Polizei stellte ihre Suche am Elsterflutbett inzwischen ein und bildete eine erweiterte Morduntersuchungskommission "Elster2, der 30 Polizisten angehören. Die Morduntersuchungskommission ist für Hinweise unter der Telefonnummer 03 41/96 64 25 53 und der E-Mail-Adresse emuk.elster@polizei.sachsen.de zu erreichen.

Die Ermittler erhoffen sich Zeugenaussagen über Beobachtungen, die vor allem aus den Monaten Oktober und November stammen sollen. Die Strafverfolgungsbehörden wollen wissen, welcher Mann "seit Tagen oder auch Wochen" vermisst werde und auch über soziale Netzwerke im Internet oder Mobiltelefon nicht mehr erreichbar sei. Die Polizei fragt weiter, wer beim Studium, bei der Ausbildung oder auf Arbeit gefehlt habe oder bei seinem Sportverein oder bei Treffen in Clubs, Discos und Kneipen nicht mehr aufgetaucht sei.