Hiobsbotschaft im Kampf gegen die Hochwasserfluten in Bangkok: ein Damm ist gebrochen. Ein Wolkenbruch verschärft die Lage noch mehr.

Bangkok. Weiter steigendes Hochwasser hat am Dienstag die Schutzwälle des zweitgrößten Flughafen Bangkoks durchbrochen und Start- und Landebahnen überschwemmt. Die Fluggesellschaften stellten den Betrieb auf dem Don-Muang-Flughafen vorübergehend ein. Betroffen war auch das erst kürzlich von der Regierung auf dem Flughafengelände errichtete Notfallzentrum. Eines der Terminals wurde in eine mit Zelten überfüllte Unterkunft für rund 4.000 Menschen umgewandelt, die aus ihren überfluteten Häusern flüchten mussten.

Patee Sarasin, Chef der thailändischen Billig-Airline Nok Air, teilte mit, dass seine Fluggesellschaft vorerst bis zum 1. November den Flughafen Don Muang nicht nutzen werden. Alle noch in der Luft befindlichen Maschinen würden zum Internationalen Flughafen Suvarnabhumi umgeleitet. Dieser Flughafen ist bisher nicht vom Hochwasser betroffen. Auch die Orient Thai Airlines erklärte, für den Inlandsflugverkehr nun auf den internationalen Flughafen ausweichen zu wollen.

Derweil zeigte sich Gouverneur Suhumbhand Paribatra am Dienstag besorgt über die rekordverdächtigen Wasserstände des durch die Stadt fließenden Chao Phraya. Dieser könne noch über die Ufer treten und die Situation verschlimmern, sagte Paribatra.

Binnen drei Monaten sind in Thailand durch die Überschwemmungen 366 Menschen ums Leben gekommen. Ein Drittel des Landes steht unter Wasser. Regierungssprecherin Thitima Chaisaeng teilte am Dienstag mit, dass die Regierung ihren Beschäftigten in den Flutgebieten inklusive Bangkok vom 27. bis 31. Oktober freigegeben habe. Schulen, Behörden sowie staatliche Institutionen sollen in dieser Zeit geschlossen bleiben, damit sich die Beschäftigten auf befürchtete neue Unwetter vorbereiten können.