Feuer an Bord auf der Traumreise durch Norwegens Fjordlandschaft: Zwei Besatzungsmitglieder sterben beim Feuer auf dem Passagierschiff “Nordlys“.

Oslo. Die norwegischen Behörden befürchten ein Kentern des zeitweilig in Brand geratenen Passagierschiffes „Nordlys“. Wie der Rundfunksender NRK am Donnerstagabend weiter berichtete, wurden alle Bergungsspezialisten und Helfer in Sicherheit gebracht. Das Schiff hat im Hafen von Ålesund am Kai festgemacht.

In den Rumpf des 122 Meter langen Schiffes lief den Tag über so viel Wasser ein, dass es zunehmend Schlagseite bekam. Bei den Bemühungen um die Stabilisierung seien zwei Arbeiter verletzt worden, meldete der Rundfunk. Sie seien in ein Krankenhaus gebracht worden.

Zwei Besatzungsmitglieder sind bei einem Brand auf „Nordlys“ ums Leben gekommen. Die 262 Menschen an Bord hatten nach Überzeugung der Polizei großes Glück. Das Unglück habe nur deshalb nicht mehr Opfer gekostet, weil das Feuer kurz vor dem Anlegen im Hafen von Ålesund ausbrach. Dort konnte die brennende „Nordlys“ innerhalb von 20 Minuten zum Kai bugsiert werden.

Alle 202 Passagiere, unter ihnen auch Deutsche, seien „sicher an Land gekommen“, teilte die Reederei Hurtigruten wenig später mit. Die Polizei gab an, dass 16 Menschen verletzt wurden. Sieben von ihnen würden in Krankenhäusern behandelt, zwei davon mit schweren Brandverletzungen. Unter neun Leichtverletzten waren nach den Behördenangaben auch zwei Deutsche.

Als wahrscheinlicher Auslöser für das Feuer mit gewaltiger Rauchentwicklung galt eine Explosion im Maschinenraum. Gut die Hälfte der Passagiere wurde nach Auslösen des Feueralarms zunächst auf herbeigeeilte Boote gebracht. Nach dem Anlegen am Kai stand für die anderen Reisenden der direkte Weg an Land offen.

Die „Nordlys“ hatte am frühen Morgen in Bergen abgelegt und sollte bei der Fahrt längs der Küste 34 Häfen anlaufen. Das Schiff war nach den Reedereiangaben 1994 in Stralsund vom Stapel gelaufen. Passagiere berichteten Reportern der norwegischen Nachrichtenagentur NTB, dass die Evakuierung des Schiffes nach dem Feueralarm ruhig und ohne Panik abgelaufen sei. „Das lief gut ab“, sagte die Dänin Benedicte Skovested nach den NTB-Angaben.

Man habe die Rauchentwicklung an Deck bemerkt. „Es gab keine Panik. Die Besatzung hat das sehr professionell bewältigt“, sagte die Dänin weiter. Der Konzernchef von Hurtigruten, Olav Fjell, sagte: „Dies ist ein trauriger Tag für uns.“