Die Entertainmentbranche wird von Männern dominiert. Auf den vorderen Plätzen der “Forbes“-Liste stehen Tyler Perry, Jerry Bruckheimer und Spielberg.

Los Angeles. Ein in Europa kaum bekanntes Gesicht macht in den USA das große Geld: Der amerikanische Comedy-Star Tyler Perry (42) ist nach Berechnungen des Wirtschaftsmagazins „Forbes“ der Top-Verdiener in der Entertainmentbranche. Als Produzent, Regisseur, Star und Autor der Filme um die Kultfigur Madea hat der Afroamerikaner von Mai 2010 bis Mai 2011 rund 130 Millionen Dollar (etwa 95 Millionen Euro) verdient, wie das Blatt am Dienstag vorrechnete. Weltweit bekannte Stars wie Elton John oder Leonardo DiCaprio schaffen es nicht einmal unter die ersten drei.

Perry gilt als einer der kreativsten Köpfe Hollywoods. Der Schulabbrecher, der nach eigenen Angaben ständig von seinem Vater geschlagen wurde und deshalb mit 16 den gemeinsamen Vornamen Emmitt gegen Tyler tauschte, hat sich ganz nach vorn gearbeitet. Sein Humor basiert aber auf englischen Wortspielen und vor allem den Unterschieden zwischen Schwarzen und Weißen in den USA. Entsprechend sind seine deftigen Gags nur schwer übertragbar und der Erfolg in Europa, außerhalb Großbritanniens, ist mäßig.

Den zweiten Platz auf der Liste der höchst bezahlten Männer im Unterhaltungsgeschäft belegt „Fluch der Karibik“-Produzent Jerry Bruckheimer mit 113 Millionen Dollar. Der Sohn jüdischer Flüchtlinge aus Deutschland war in ärmlichen Verhältnissen aufgewachsen. 1983 hatte er mit „Flashdance“ einen Welterfolg, es folgten Hits wie „Top Gun“, „Beverly Hills Cop“ und „Armageddon“. Obwohl er als Erfolgsgarant gilt, sah ihn „Forbes“ vor vier Jahren noch bei 145 Millionen.

Knapp hinter Bruckheimer liegt Regisseur Steven Spielberg mit 107 Millionen Dollar. Der Macher von „E.T.“, „Der Weiße Hai“, „Indiana Jones“, „Schindlers Liste“ und „Jurassic Park“ gilt als der erfolgreichste Regisseur überhaupt. Zuletzt arbeitete der 64-Jährige vor allem als Produzent, etwa bei „True Grit“, „Transformers“, „Cowboys and Aliens“ oder „Super 8“.

Als einziger Musiker auf der Top-Ten-Liste platzierte sich der Brite Elton John mit einem Verdienst von rund 100 Millionen Dollar auf Rang vier. Hinter ihm kommt sein Landsmann Simon Cowell. Der ist als Preisrichter in amerikanischen und britischen Talentshows so etwas wie der englische Dieter Bohlen - nur mit weit mehr Zuschauern.

Als einziger Schauspieler neben Tyler Perry schaffte es Leonardo DiCaprio mit 77 Millionen Dollar unter die Top Ten. Seine Filmhits „Shutter Island“ und „Inception“ verhalfen ihm zu seinem Reichtum. Die „Forbes“-Listen sind nur Schätzungen , aber sie gelten als zuverlässig. Das New Yorker Magazin wertet dafür hunderte Quellen aus und vergleicht sie.