Die befreiten Opfer hätten unter unmenschlichen Bedingungen in Pferdeboxen, Hundehütten und alten Wohnwagen hausen müssen.

London. Nach der Rettung von 24 Männern aus einem angeblichen Sklaven-Camp in England sind vier Männer verhört worden. Eine hochschwangere Frau, die nach der Räumung des Lagers am Sonntag ebenfalls festgenommen worden war, wurde vorläufig freigelassen, teilte die Polizei am Montag mit. Der Fall hatte am Wochenende für Entsetzen gesorgt: Die Männer sollen teils über Jahre unter schlimmsten Bedingungen festgehalten worden sein und ohne Lohn gearbeitet haben. Einem Bericht des Senders BBC zufolge lebten sie auf dem Campingplatz in Leighton Buzzard in der Grafschaft Bedfordshire in Pferdeställen, Hundehütten und verdreckten Wohnwagen. Sie sollen vor allem aus Großbritannien stammen, es seien aber auch Männer aus Osteuropa dabei.

Die Polizei geht davon aus, dass die meisten von ihnen sozial schwach waren und Probleme mit Alkohol hatten. Sie seien vermutlich in Suppenküchen oder in der Nähe von Sozialämtern angeworben worden. Man habe ihnen Essen, Unterkunft und Lohn versprochen, hieß es. Was die Männer arbeiteten, war zunächst unklar. In dem Camp seien ihnen die Haare geschoren worden. Es habe keinen Lohn und nur wenig Essen gegeben. „Es wurde ihnen gesagt, dass man sie zusammenschlagen würde, wenn sie gehen“, sagte ein Polizeisprecher der BBC.

Mehr als 200 Beamte waren bei dem Großeinsatz am Sonntag dabei. Die Aktion sei lange vorbereitet worden. Hinweise hätten geflohene Männer gegeben, erklärte die Polizei.