Während eines Angelausflugs verlor Inge Jansen sein Bewusstsein und trieb vier Tage lang hilflos auf offener See. Ein Versorgungsschiff konnte ihn retten.

Oslo. Sein kleiner Angelausflug ist für einen Norweger zur tagelangen Irrfahrt geworden. Der 53-Jährige verlor Mitte vergangener Woche auf seinem kleinem Motorboot das Bewusstsein und trieb dann vier Tage auf offener See ohne Benzin, Trinkwasser, Handy und Notsignal Richtung Norden. Am Wochenende sichteten ihn zwei Männer von der Brücke des Versorgungsschiffes „Normand Draupne“ nahe des Öl- und Gasförderfeldes Gjøa. „Ich habe nie in meinem Leben etwas Schöneres erlebt“, sagte Inge Jansen am Montag in der Zeitung „Aftenposten“ (Oslo) über seine Rettung. Über die Zeit davor berichtete Jansen, er habe am Ende ins Wasser springen wollen, um seinen Qualen ein Ende zu bereiten. Ein bisschen aufgefangenes Regenwasser war die einzige Nahrung.

Jansen war am Mittwoch fast 300 km südlich des Gjøafeldes von Hommersåk bei Stavanger zum Angeln aufgebrochen. Nach anderthalb Stunden verlor er nach seinen Angaben das Bewusstsein. Als er aufwachte, trieb sein Boot ohne Treibstoff auf offener See.

Weil seine Frau und Tochter auf Urlaub in Spanien waren, wurde der Norweger nicht als vermisst gemeldet. „Dieser Mann hat mindestens zweimal sechs Richtige im Lotto gehabt“, kommentierte der Chef des Rettungsdienstes Süd-Norwegen, Owe Frøland, den glücklichen Ausgang in „Aftenposten“.