Das Feuer in einem Entsorgungsbetrieb in Porta Westfalica ist gelöscht. Bahnstrecke zwischen Bielefeld und Hannover wieder freigegeben.

Porta Westfalica. Das Großfeuer im Lager eines Abfallentsorgers im ostwestfälischen Porta Westfalica ist gelöscht. Über dem Lager hatte den ganzen Freitag über eine riesige schwarze Rauchwolke gestanden. Hunderte Ballen mit Kunststoffabfällen waren in Brand geraten, die Flammen loderten bis zu 20 Meter hoch in den Himmel. Die Ursache für den Großbrand ist unterdessen weiter unklar. Wie der Sprecher der Tönsmeier-Gruppe, Boris Ziegler, am Sonnabend der dpa sagte, sollen in den nächsten Tagen Sachverständige nach der Brandursache forschen. Auch die Schadenshöhe sei noch offen. Nach der Löschung des Feuers in der Nacht zum Sonnabend seien nach wie vor Feuerwehrkräfte vor Ort als Brandwache.

Das Feuer hatte am Freitag für erhebliche Störungen im Bahn-Fernverkehr gesorgt, auch der Autoverkehr war eingeschränkt. In der Nacht waren aber alle Hauptverkehrsstrecken wie auch die Bahnstrecke wieder freigegeben, wie die Polizei in Minden mitteilte.

Die Züge zwischen Berlin und Köln mussten umgeleitet werden. Bis zu 300 Feuerwehrleute waren im Einsatz, zwei Hubschrauber der Bundeswehr halfen bei den Löscharbeiten.

Die Kreisverwaltung bat die Bevölkerung, Fenster und Türen geschlossen zu halten. Außerdem wurde empfohlen, Veranstaltungen im Freien vorsichtshalber abzusagen. Die Luftqualität wurde gemessen, Ergebnisse lagen zunächst nicht vor. Ein Polizeisprecher sagte über die Rauchwolke: „Die ist schwarz, schwärzer geht's nicht.“

Nach Angaben der Polizei waren am Morgen einige hundert gepresste Kunststoffballen in Brand geraten. Dabei handelte es sich um Verpackungsmüll aus „Gelben Säcken“. Die 130 Zentimeter hohen Würfel waren auf einer Freifläche gestapelt. Firmenmitarbeiter schafften mit Gabelstaplern etliche noch nicht in Brand geratene Ballen aus der Gefahrenzone. Die Feuerwehr verhinderte, dass die Flammen auf eine 50 Meter lange und 20 Meter hohe Lagerhalle übergriffen. Gefahrgut sei nicht betroffen, sagte ein Unternehmenssprecher.

Der Brand hatte bundesweite Folgen für den Zugverkehr. Tausende Fahrgäste der Bahn waren betroffen. Der Fernverkehr mit ICE und Intercitys werde umgeleitet, sagte ein Bahnsprecher. Die Verbindung zwischen Berlin und Köln war seit dem Vormittag gesperrt. Nach Angaben des Sprechers entstanden durch die Umleitung über Paderborn Verspätungen bis zu eineinhalb Stunden. Beim Regionalverkehr hatte das Feuer Auswirkungen von Ostwestfalen bis nach Niedersachsen. Der Brandort liegt direkt an den Gleisen.

Auch die Bundesstraße 482 wurde gesperrt. Auf der Weser musste die Weiße Flotte ihre Fahrten in Richtung Vlotho aussetzen. Zwei Hubschrauber der Heeresfliegerwaffenschule der Bundeswehr unterstützten die Feuerwehr. Sie leerten einen Säcke mit 5000 Litern Wasser über der Brandstelle. Bei den Löscharbeiten verletzten sich vier Feuerwehrleute leicht.