Ein Türke tötet seine Frau und muss statt lebenslänglich nur 16 Jahre in Haft. Der Grund: Seine Frau gab bei Facebook an, ledig zu sein.

Istanbul. Auf ungewöhnliche Weise hat ein Türke nach dem Mord an seiner Ehefrau vor Gericht eine Strafminderung erwirkt: Ein Schwurgericht in der ostanatolischen Stadt Malatya billigte dem Angeklagten in einem Mordprozess auf der Basis eines Facebook-Eintrags des Mordopfers mildernde Umstände zu, wie örtliche Zeitungen am Mittwoch berichteten. Die Frau hatte auf Facebook ihre Ehe verschwiegen und ihren Mädchennamen benutzt.

Der Anwalt des Angeklagten machte vor Gericht geltend, sein Mandant habe seine sechs Jahre jüngere Frau erstochen, weil sie ihn betrogen habe. Als Beweismittel führte er unter anderem den Facebook-Eintrag der Frau mit den falschen Angaben über ihren Familienstand ins Feld. Das Gericht entschied, der Angeklagte sei durch das Verhalten seiner Frau provoziert worden. Deshalb und wegen guter Führung senkte das Gericht die Haftstrafe. Statt lebenslang muss der überführte Mörder nun lediglich für 16 Jahre ins Gefängnis. (AFP)