Marisol Valles Garcia wollte den Kampf gegen die Drogenmafia aufnehmen. Jetzt ist die tapferste Polizistin Mexikos spurlos verschwunden.

Mexiko-Stadt. Sie wurde als die „tapferste Frau“ Mexikos gefeiert. Gerade einmal 20 Jahre jung, nahm die Mexikanerin Marisol Valles García den Kampf gegen die Drogenmafia auf. Doch jetzt verlor sie ihren Job als Polizeichefin des nordmexikanischen Grenzort Praxedis G. Der Bürgermeister des Ortes, José Luis Guerrero teilte mit, dass die junge Frau am Montag nicht zum Dienst erschienen sei. Wahrscheinlich sei Valles über die nahe Grenze in die USA geflohen und beantragte dort Asyl. Suchte sie Schutz vor den Drogenbanden mit den sie es aufnehmen wollte? Die 20-Jährige hatte den Angaben zufolge freie Tage beantragt, um außerhalb der Stadt persönliche Angelegenheiten zu regeln. Weil sie am Montag nicht wiederkam, habe er Valles entlassen, hieß es in der Mitteilung des Bürgermeisters. Valles García war seit Ende Februar nicht mehr zur Arbeit erschienen. Familienangehörige erklärten nach Angaben der Zeitung „El Diario de Juárez“ vom Montag, die 20-Jährige werde mit dem Tode bedroht. Sie hatte erst im Oktober den Job in der von Drogenkartellen terrorisierten Kleinstadt übernommen.

Zeitungsberichten zufolge ist Valles mit ihrer Familie in den USA geflohen, um dort Asyl zu beantragen. Dagegen hatte Bürgermeister Guerrero zunächst gesagt, die junge Mutter sei über die Grenze gegangen, um ihren Sohn dort medizinisch behandeln zu lassen. Im Oktober war die junge Kriminalistikstudentin Polizeichefin der Stadt an der Grenze zu den USA geworden. Damals war sie nach Angaben der Behörden die einzige, die bereit war, den vakanten Posten in der Ortschaft übernehmen. Mehrere Polizisten waren zuvor in der Region getötet worden. (abendblatt.de/dpa)