“Wetten, dass...?“-Opfer Samuel Koch hatte angekündigt, wieder laufen zu wollen, nun dämpft sein Vater die Hoffnungen. Es gehe ihm sehr schlecht.

Nürnberg. Der bei "Wetten, dass ..?" schwer verunglückte Samuel Koch, 23, glaubt fest daran, wieder laufen zu können, doch sein Gesundheitszustand ist nach wie vor sehr schlecht. Sein Sohn fühle sich nur noch 40 Zentimeter groß, weil er von der Schulter abwärts nichts mehr fühlen könne, sagte sein Vater Christoph Koch am Freitagabend beim Kongress christlicher Führungskräfte in Nürnberg. Samuels Zustand habe sich leicht verbessert, sei aber nach wie vor sehr schlecht: „Es geht ihm beschissen, richtig beschissen."

Der 23-Jährige nehme immer noch Schmerzmittel. Selbst ein kurzes Räuspern sei für Samuel ein Kraftakt, bei dem er die Hilfe von Pflegern benötige. Zur Frage, ob sein Sohn wieder laufen lernen könne, sagte er: "Ich glaube, dass das passieren kann“.

Sein Sohn habe vorgehabt, während der Wette vor jedem Durchgang einen Vers aus Psalm 23 der Bibel zu beten. Bis zu Vers 4 sei er vor seinem Unfall gekommen, darin steht: „Und ob ich schon wanderte im finsteren Tal, fürchte ich kein Unglück, denn Du bist bei mir.“

Christoph Koch wies Vorwürfe zurück, die Wette sei zu gefährlich gewesen. Man habe die Sprünge auf Federstelzen über fahrende Autos 400 bis 500 Mal geübt und mit Video aufgenommen. Viele Menschen erlitten bei Snowboard- oder Reitunfällen ähnliche Verletzungen, ohne dass vergleichbare Vorwürfe erhoben würden.

Samuel Koch hatte erst vor kurzem der "Bild am Sonntag" gesagt: "Ich will wieder voll zurück ins Leben. Ich weiß definitiv, dass ich hier auf meinen eigenen zwei Beinen rausgehen werde." Auf einen Termin wollte er sich aber nicht festlegen: "Mein Ziel heißt: je früher, desto besser."

Koch ist derzeit in einer Schweizer Rehabilitationsklinik. Im Dezember war er beim Versuch, mit Sprungfedern mehrere Autos zu überspringen, schwer gestürzt; seither ist er vom Hals abwärts gelähmt. Koch sagte: "Grundsätzlich sehe ich das Leben als Geschenk an. Und es wäre doof, wenn ich das Geschenk des Lebens nicht ausnutze und nicht annehme." Allerdings habe er gezweifelt: "Ich hatte schon Momente, in denen ich lieber im Himmel gewesen wäre, als hier im Bett zu liegen. Im Himmel stelle ich es mir dann schöner vor als in meiner misslichen Lage."

Unterdessen meint eine knappe Mehrheit (43 Prozent) der Deutschen, dass kein anderer "Wetten, dass ..?"-Moderator so gut ist wie Thomas Gottschalk, 60. In einer Umfrage von "Bild am Sonntag" trauen dagegen 43 Prozent auch einem Gottschalk-Nachfolger zu, den Standard halten zu können. Gottschalk hatte seinen Rückzug aus der Sendung angekündigt. „Dieser Unfall hat mich natürlich aus den Gleisen geworfen. Da ist etwas passiert, was nicht hätte passieren sollen, nämlich dass die Unterhaltung, dass die Show plötzlich tragisch wurde. Da war nichts mehr schön zu moderieren", sagte Gottschalk. Der Unglücksfall habe die Sendung nachhaltig verändert, sie habe ihre Unschuld verloren. (abendblatt.de/epd/dpa)

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