Er war gerade ein knappes Jahr alt, da wurde er erstmals verbandelt. Und seit 1929 noch 2700 weitere Mal. Damit bewegt er sich im illustren Kreis der Stars mit den meisten Liaisons. Nur Ultra-Promiskuitive wie Gene Simmons oder Charlie Sheen können sich mit noch mehr Partnern brüsten. Zurückhaltung gilt nicht viel im Rampenlicht. Schon gar nicht, wenn man Oscar heißt.

Der Goldjunge wurde 1928 in Kalifornien geboren. Die Legende will, dass die Bibliothekarin seiner Eltern (der Academy of Motion Picture Arts and Sciences) der Kopfgeburt des Designers Cedric Gibbons ihren Spitznamen verpasste: Er erinnere Margaret Herrick an ihren Onkel selben Namens. Ob der auch nackt mit einem Schwert in der Hand in der Wohnung herumzustehen pflegte, ist nicht überliefert; der prägnante Name blieb jedenfalls kleben.

Und mit ihm eine Menge Emotionen: Zuverlässig löst Oscar Tränen der Rührung aus, wenn er jemandem seine Gunst gewährt. Er selbst verzieht keine Miene, wenn er geherzt, geküsst oder entführt wird. Im Frühjahr 2000 verschwanden er und 54 seiner Zwillinge. 52 wurden in einer Mülltonne gefunden, eine weitere entdeckte das FBI zufällig. Wo die anderen beiden stecken, ist nicht bekannt. Vielleicht hat Kevin O'Connell sie adoptiert. Der Tontechniker wurde bereits 20-mal von Oscar in die engere Wahl genommen. Am Ende des Abends musste O'Connell aber immer allein nach Hause gehen.