In England wird die baldige Verlobung von Prinz William und Kate Middleton erwartet. Wettsüchtige Briten glauben fest an eine Hochzeit 2011.

London. Mit ernstem Gesicht legte William, 28, gestern einen Kranz am Gefallenendenkmal im britischen Afghanistan-Stützpunkt Camp Bastion nieder. Die unangekündigte Visite in Begleitung von Londons Verteidigungsminister Liam Fox war der erste Besuch des "Fliegerhauptmann Wales" in der südafghanischen Provinz Helmand. Es war ein würdevoller Auftritt am traditionellen Heldengedenktag und einer, der bei den Briten gut ankam. "William", schrieb ein Blogger, "erweist sich als der Typ von Monarch, den Großbritannien braucht. Seine Mutter wäre so stolz auf ihn gewesen."

So wie seinerzeit Diana, Williams 1997 tödlich verunglückte Mutter, wünschen sich laut Umfragen auch heute viele Engländer, die Thronfolge möge nach dem Tod von Königin Elizabeth II., 84, einen Generationensprung tun und die Krone direkt an den ebenso modernen wie schmucken Queen-Enkel weiterreichen. Es gibt sogar Gerüchte, Prinz Charles, 62, könnte bereit sein, zugunsten seines Erstgeborenen auf das Zepter zu verzichten.

Tatsache ist, eines Tages wird William auf jeden Fall gekrönt. Ebenso wenig Zweifel gibt es daran, wer dann Königin von England wird: die brünette Schönheit, die seit fast neun Jahren einen festen Platz in Williams Leben hat und sich neuerdings in Vorbereitung auf den gesellschaftlichen Aufstieg nicht mehr Kate, sondern förmlicher Catherine Middleton, 28, nennt. Immer mehr Anzeichen sprechen dafür, dass ihr königlicher Ex-Kommilitone sie auch bald von dem bösen Spitznamen "Waity Katie" befreien wird, indem er zuerst bei seiner Großmutter die Genehmigung einholt und dann bei Kates Eltern um ihre Hand anhält. Was könnte ein schöneres Geschenk zu Kates 29. Geburtstag am 9. Januar sein als ein royaler Verlobungsring?

In den letzten fünf Jahren hat das Paar auf sieben verschiedenen Hochzeiten getanzt. Da ist der Gedanke an die eigene doch unvermeidbar. So oft der Terminkalender es erlaubt, verbringen die beiden die Tage und Nächte zusammen, sei es in der Londoner Residenz Clarence House, im Bauernhaus von Kates Eltern, auf dem schottischen Queen-Schloss Balmoral oder in dem Landhaus, das William auf der walisischen Insel Anglesey gemietet hat, wo er als Pilot einer Staffel von Such- und Rettungshubschraubern stationiert ist.

Jedenfalls mehren sich die Indizien: Kates Mutter Carole, 55, eine ehemalige British-Airways-Stewardess, und Vater Michael, 61, früher Flugzeugabfertiger bei derselben Airline, durften ein Jagdwochenende auf Balmoral verbringen - zwar in Abwesenheit, aber auf Einladung von Prinz Charles, 62, und mit Wissen der Queen; für die bürgerlichen Middletons eine Art öffentlicher Willkommensbekundung vom Gipfel der Gesellschaftspyramide. Zudem sind die Gussformen für Sondermünzen zur Verlobung fertig, und sogar über das Brautkleid wird schon spekuliert.

So viele wettsüchtige Engländer glauben fest an eine Hochzeit 2011, dass die Wettbüros Einsätze nur noch auf den Monat oder den Tag, den Hochzeitsort und die Geburt des ersten Kindes nehmen. Favorit ist der 23. Juli und unter den Gotteshäusern die nur 800 Menschen fassende St.-Georgs-Kapelle auf Schloss Windsor. Deutschland gilt übrigens als so unwahrscheinliches Flitterwochenziel, dass dafür die Quote 150:1 angeboten wird. Die meisten Baby-Wetter tippen darauf, dass der Nachwuchs bei den Jungvermählten schon im ersten Ehejahr zur Welt kommt.