Ihre Häuser dürfen sie monatelang nicht betreten - jetzt bekommen die Menschen am Krater von Schmalkalden Geld vom Land.

Erfurt/Schmalkalden. Die Menschen im Umfeld des riesigen Erdkraters von Schmalkalden bekommen Geld vom Land. Die Regierung habe eine Soforthilfe von bis zu 180 000 Euro beschlossen, sagte Umweltminister Jürgen Reinholz (CDU) am Dienstag in Erfurt. Jeder, der sein Haus längerfristig verlassen musste, könne etwa 10 000 Euro erhalten. Zudem werde ein Katastrophenfonds eingerichtet, um bei künftigen Erdfällen, Hochwassern und anderen Notfällen schnell und unkompliziert helfen zu können. Über die Höhe des Fonds sei noch nicht gesprochen worden, sagte Reinholz. „Aber es ist einfach gut, wenn man so etwas in petto hat.“

Der 20 Meter tiefe Krater in einem Wohngebiet von Schmalkalden ist seit Sonntag mit Kies gefüllt. Die Bewohner der fünf evakuierten Häuser direkt am Kraterrand dürfen ihre Wohnungen bis zum Jahreswechsel nur in Begleitung von Rettungskräften betreten.

Am Dienstag sollten geologische Bohrungen beginnen, die den Wissenschaftlern Aufschluss über die Ursache des Erdfalls geben können. Zudem würden Sonden für ein Frühwarnsystem verlegt, das im Notfall akustische und optische Signale gebe, sagte Reinholz. Informationen über die geologischen Gegebenheiten könne auch die Öffnung eines alten Kellergewölbes geben, das im Zusammenhang mit dem Erdfall eingebrochen war. Bis zum Ende der Woche sollen die Arbeiten am Erdloch endgültig beendet sein .

Die Bohrungen und die Einrichtung des Frühwarnsystems kosten das Land laut Reinholz zwischen 300 000 und 500 000 Euro. Die Kosten für das Auffüllen des Kraters, der am vergangenen Montag ein Loch in das Wohngebiet gerissen hatte, seien noch nicht zu beziffern. Der Landkreis war in Vorkasse gegangen.