Der Prozess gegen den Vater von Tim K. wurde in seiner Abwesenheit fortgesetzt. Es sollte geklärt werden, ob der Amokläufer am Tresor des Vaters war.

Stuttgart. Ob der Amokläufer von Winnenden vor seiner Bluttat im März 2009 am Waffentresor seines Vaters war, wird für immer unklar bleiben. Es seien keine klar nachweisbaren Spuren von Tim K. zu finden gewesen, berichtete eine Expertin des Landeskriminalamts am Donnerstag im Stuttgarter Prozess gegen den Vater des Amokläufers. Während es klare Spuren an Patronenhülsen, einer Patronenpackung und an der Tatwaffe gebe, können damit etwa zur Frage, ob Tim K. Patronen aus den Tresoren seines Vaters genommen hat, keine Angaben mehr gemacht werden.

Das bedeute aber nicht, dass Tim K. den Tresor, die Schlüssel oder das Tastenfeld nicht irgendwann doch mal angefasst hat, betonte die Spurenexpertin. Es seinen zahlreiche Mischspuren gefunden worden, die auch von ihm stammen könnten. Auch könne es ein, dass der Vater von Tim K. die Spuren seines Sohnes am Tastenfeld überdeckt hat, als er auf Anweisung der Polizei am Tattag die Tresore öffnete.

Die Tatwaffe, mit der Tim K. am 11. März 2009 insgesamt 15 Menschen und sich selbst erschoss, hatte der Vater nach eigenen Angaben unverschlossen im Kleiderschrank aufbewahrt. Er muss sich wegen Verstoßes gegen das Waffengesetz vor dem Landgericht verantworten. Der Prozess wurde am Donnerstag ohne den Angeklagten fortgesetzt. Er hatte sich nach zwei Krankmeldungen entschlossen, nicht mehr vor Gericht zu erscheinen. Die Strafkammer hielt seine Anwesenheit für entbehrlich .