Jürgen Mennel hat Ausdauer. Der 50-Jährige legte die Strecke von Heilbronn nach Athen zu Fuß zurück. Er benötigte einen Monat.

Athen/Heilbronn. Für viele ist es der helle Wahnsinn, andere werden nur mit dem Kopf schütteln, wenn sie lesen, was Jürgen Mennel vollbracht hat. Der 50-jährige Deutsche ist am Donnerstag nach einem einmonatigen Extremlauf von über 2200 Kilometern aus Heilbronn im Athener Panathinaikon Stadium angekommen. „Ich bin glücklich, dass ich es geschafft habe,“ sagte der sichtlich gerührte Jürgen Mennel im griechischen Fernsehen. Ihm gratulierte der griechische Kulturminister Pavlos Geroulanos. Das vollständig aus Marmor gebaute Stadion (45.000 Zuschauer) war Austragungsort der ersten Olympischen Spiele der Neuzeit im Jahr 1896. Der Extrem-Langläufer war am 20. September in Heilbronn gestartet.

Der Sporttherapeut wollte mit seinem Lauf zeigen, wie wichtig Eigenschaften wie Ausdauer, Engagement, Beharrlichkeit und Eigeninitiative in Freizeit und Beruf sind. Zugleich lud er Wissenschaftler dazu ein, auf seiner Homepage ( www.athenlauf.de ) jüngste sport- und ernährungswissenschaftliche Erkenntnisse zu veröffentlichen.

Obwohl Mennel, ehemaliger Vize-Weltcupsieger über 100 Kilometer, den Langstreckenlauf gewohnt ist, war die Strecke nach Athen auch für ihn ein Wagnis. Seine Frau und seine beiden Kinder unterstützen ihn bei seinem Vorhaben. Mennel rennt schon seit 40 Jahren. 2008 joggte er in nur fünf Tagen von Künzelsau nach Berlin. Am liebsten rennt er barfuß durch den Rasen, auf einem Sportplatz mitten in den Weinbergen bei Affaltrach. Mineralpräparate oder Ähnliches braucht er nicht. „Ich esse ganz normal, mal mehr, mal weniger“, erklärte der Ausnahmesportler vor dem Start.