Der Anwalt Mohammed Mostafaie beschreibt die Menschenrechtslage im Iran als düster. Frauen und Kinder würden gefoltert, Minderjährige hingerichtet.

Brüssel. Iranerin Sakine Mohammadi Aschtiani wurde zum Tode verurteilt, die Vollstreckung der Steinigung ist aber vorerst ausgesetzt. Einer ihrer Anwälte hat nun die Unterdrückung der Frauen im Iran angeprangert. Die Iranerinnen lebten in einer „Situation der Sklaverei“, sagte Mohammed Mostafaie am Donnerstag in Brüssel vor dem Unterausschuss für Menschenrechte des Europaparlaments. Insgesamt sei die Menschenrechtslage in dem Land düster, betonte der Jurist, der seit September in Norwegen im Exil lebt. Frauen und Kinder würden gefoltert, Minderjährige hingerichtet.

Mostafaie forderte die EU zu einer härteren Gangart gegen die islamische Republik auf . Notwendig seien nicht nur wirtschaftliche Sanktionen, sondern auch politische. Beispielsweise könne die EU Reisebeschränkungen für iranische Politiker und Würdenträger erlassen.

Die 43 Jahre alte Aschtiani wurde wegen einer „unrechtmäßigen Beziehung“ zu zwei Männern nach dem Tod ihres Ehemanns zum Tode verurteilt . Der Frau werden Ehebruch und Verwicklung in den „Mord“ an ihrem Ehemann vorgeworfen. Nach weltweiten Protesten wurde die Hinrichtung im September zunächst suspendiert.