Die Frau arbeitete in Katar als Hausangestellte. Dort soll sie von ihrem Arbeitgeber vergewaltigt und geschwängert worden sein.

Manila. Die mutmaßliche Mutter eines am Flughafen von Manila entdeckten Neugeborenen ist offenbar vergewaltigt worden. Eine philippinische Abgeordnete erklärte am Donnerstag, die Frau habe ausgesagt, in Katar als Hausangestellte gearbeitet zu haben und dort von ihrem Arbeitgeber vergewaltigt und geschwängert worden zu sein. Die Frau des Arbeitgebers soll der 30-Jährigen dann befohlen haben, nach Hause zurückzufliegen. Die Philippinin habe ihre Schwangerschaft verbergen und ein Flugzeug besteigen können.

"Sie lag im Flugzeug in den Wehen", sagte die Abgeordnete Lani Mercado, die im gesetzgebenden Ausschuss für Frauen und Kinder sitzt und die Frau in der philippinischen Untersuchungsbehörde traf. Das Flugzeug soll sich bereits im Landeanflug auf Manila befunden haben, als die Frau entband. Mercado zufolge soll die Frau Angst vor der Reaktion ihrer Familie gehabt haben. Fahnder hatten die Frau am Mittwoch im nordphilippinischen Apayo entdeckt, wo sie mit ihrem Mann und zwei Kindern lebt. Eine Blutspur an ihrem Flugzeugsitz hatte die Behörden zu der Frau geführt. Sie wurde zur Befragung und für DNA-Tests in die Hauptstadt gebracht. Der Untersuchungsbehörde zufolge wurden der Frau Fotos des Jungen gezeigt. Sie könne es kaum erwarten, ihren Sohn zu sehen, hieß es.

Die Frau ist nach Angaben ihres Ehemannes im Juni vergangenen Jahres nach Katar geflogen, um dort für drei Jahre zu arbeiten, wie Polizeikommissar Jeffrey Vicente erklärte. Ihre Familie sei sehr überrascht über ihre unerwartet frühe Rückkehr gewesen.

Ein Sicherheitsbeamter hatte den neugeborenen Jungen am Sonntag blutverschmiert und in Papiertücher eingewickelt in einem Müllsack entdeckt. Der 3.000 Gramm schwere Junge war nach Angaben der Flughafensprecherin noch mit der Plazenta verbunden und hatte bereits eine bläuliche Farbe, als er entdeckt wurde. Der Müllbeutel stammte aus einem Flugzeug der Gesellschaft Gulf Air, das aus Bahrain gekommen war. Entsprechend dem Codenamen von Gulf Air, GF, erhielt der Junge den Namen George Francis .

Die Frau hat mittlerweile bestätigt, Mutter des Babys zu sein und es ausgesetzt zu haben. Das Sozialamt warnte aber vor voreiligen Schlüssen. Es werde mindestens einen Monat dauern, bis die Ergebnisse der geplanten DNA-Tests an dem kleinen Jungen und der Frau vorlägen, sagte Sozialamtsangestellte Dinky Soliman, in deren Obhut der Junge ist. Man wolle zunächst sicher gehen, dass es sich um die richtige Person handele. Rund 20 Paare sollen Soliman zufolge angeboten haben, den Jungen zu adoptieren, darunter auch Paare aus dem Ausland. Der Frau drohe eine Anklage, weil sie den Jungen ausgesetzt habe, sagte Soliman.