Pamplona. Aus Angst um sein Leben ist ein junger Stier in der Arena der nordspanischen Stadt Tafalla nahe Pamplona ins Publikum geflüchtet. Er sprang mit einem gewaltigen Satz über die Barriere, direkt auf die voll besetzte Zuschauertribüne. Schreiend versuchten sich die Besucher in Sicherheit zu bringen. Viele wurden von dem Tier namens Quesero (zu Deutsch: Käsehändler) niedergetrampelt. 40 Besucher erlitten zum Teil schwere Verletzungen. Einem Spanier, 47, bohrte der Stier ein Horn in den Rücken, ein Zehnjähriger liegt auf der Intensivstation der Uniklinik in Pamplona. Der verängstigte Stier wurde von Helfern zwischen den Bankreihen zu Boden gerissen und mit Stricken gefesselt. Dabei brach ein Horn ab. Der Bürgermeister teilte später mit, das Tier sei getötet worden. Dabei sollte der junge Stier gar nicht sterben. Er sollte in sein Freigehege zurückgebracht werden. Bei dem Kampf ging es darum, das Tier mit Stöcken zu reizen und erst im letzten Moment zur Seite zu springen. Diese "Concursos de recortadores" sind eine uralte Tradition in Spanien. Dennoch flammte die Diskussion um Stierkämpfe im Land wieder auf.