Das Paar hatte sich die Hochzeitsreise bezahlen lassen

Stockholm. Der Alltag hat sie eingeholt: Kaum eine Woche sind Victoria, 32, und Daniel, 36, nun aus ihren Flitterwochen zurück und schon ist ihr Leben als Kronprinzessin und Prinz nicht mehr auf Rosen gebettet. Vielmehr müssen sie sich wegen einer Bestechungsanzeige sorgen. Ihre von einem schwedischen Milliardär gesponserte Hochzeitsreise sei nichts anderes als Korruption gewesen, meinen Monarchie-Gegner. Gunnar Stetler, Leiter der Anti-Korruptions-Gruppe bei der Staatsanwaltschaft: "Ja, es liegen uns einige Anzeigen vor. Wir werden diese Woche noch überprüfen, ob der Fall strafrechtlich zu verfolgen ist."

Rein theoretisch wäre ein Prozess durchaus möglich. In Schweden genießt nur König Carl Gustaf, 64, juristische Immunität, Victoria kann jedoch - solange sie nur Kronprinzessin ist - zur Verantwortung gezogen werden.

Die Kronprinzessin und ihr Mann waren direkt nach der Hochzeit am 19. Juni mit dem Privat-Jet eines Milliardärs nach Französisch-Polynesien geflogen. Dort verbrachten sie zwei Wochen auf einer Segelyacht, die ebenfalls dem Freund gehört. Anschließend ging es per Jet weiter nach Colorado. Der Milliardär stellte dort sein Ferienhaus zur Verfügung. Der freundliche Geber war Bertil Hult, der genau wie Victoria an einer Leseschwäche leidet und Schulen unterstützt, die derart benachteiligte Kinder intensiv hilft. In diesem Zusammenhang hat Victoria bereits Preise überreicht, die von Hult vergeben wurden. Man kennt sich also seit Jahren. Hult ist mit einem Sprachreise-Imperium reich geworden. Der Hof reagiert auf die Anklagen pikiert. Sprecherin Ulrika Näsholm: "Die Reise war das Geschenk eines alten Freundes der königlichen Familie! Außerdem war es eine ganz private Reise."