25 Jahre lang hatte die Polizei Spuren der Erbinformation eines mutmaßlichen Serientäters gesammelt. Jetzt überführte ihn ein Pizzastück.

New York/Los Angeles. Ein Stück weggeworfene Pizza hat nach 25 Jahren in den USA einen mutmaßlichen Serienmörder überführt. Der 57 Jahre alte Mann soll in Kalifornien mindestens zehn Frauen umgebracht haben. Ein komplizierter DNA-Abgleich habe die Polizei auf die Spur des Mannes geführt, wie die „Los Angeles Times“ am Donnerstag meldete. Der erste Mord des „Grim Sleepers“, des „zornigen Schläfers“, ist für das Jahr 1985 dokumentiert, der letzte für 2007.

Die Polizei hatte den Serienmörder ein Vierteljahrhundert gejagt und dabei viele Spuren seiner Erbinformation gesammelt. Von dem einzigen entkommenen Opfer wussten die Ermittler zudem, dass der Täter ein sehr höflich und gepflegt auftretender Schwarzer sei. Nach Angaben des Blattes war ein DNA-Abgleich in den Gefängnissen Kaliforniens im Jahr 2008 ohne Ergebnis geblieben. Jetzt habe man aber eine Übereinstimmung bei einem Häftling gefunden: Der Mann konnte nicht der Täter sein, aber er musste mit ihm eng verwandt sein.

Daher hatten die Fahnder Daten ausgewertet und einen Stammbaum ausgearbeitet. Schließlich sei der Vater des Häftlings der Hauptverdächtige gewesen. Verdeckte Ermittler folgten dem Mann und sammelten ein Stück von ihm weggeworfene Pizza auf. Die DNA des 57- Jährigen passte zu der bei den Mordopfern gefundenen Spuren.

Nach der Festnahme schleppte die Polizei kistenweise beschlagnahmtes Material aus dem Haus des Mannes. Nachbarn beschreiben den Familienvater als „feinen Kerl“: Er sei immer ordentlich gewesen, habe älteren Leuten geholfen und den Nachbarn kostenlos ihre Autos repariert.