Die TV-Moderatorin sei wegen ihres Übergewichts schon per Internet anonym beschimpft und geschmäht worden, was ihr wahnsinnig wehtue.

Frankfurt/Main. TV-Moderatorin und Autorin Tine Wittler kritisiert eine Doppelmoral, wenn es um Schönheitsideale geht. „Auf der einen Seite wird sowas wie Individualität ganz stark betont. Auf der anderen Seite ist jeder, der aus der Art schlägt, etwas, was Angst macht“, sagte die 39-Jährige in der Radiosendung „hr1-Talk“ des Hessischen Rundfunks. Sie selbst sei wegen ihres Übergewichts schon per Internet anonym beschimpft und geschmäht worden, was ihr wahnsinnig wehtue. „So was verletzt mich auch heute noch, wenn ich über die Straße gehe und ein 15-jähriger Bengel ruft mir „fette Schlampe“ hinterher.“

Wittler macht Kolleginnen aus Bereichen wie Lifestyle, Boulevard, Fashion und Beauty dafür mitverantwortlich, „dass andere Frauen morgens aufstehen und sich schlecht fühlen, weil sie denken, ich bin so hässlich“. Denn dort gebe es Moderatorinnen, die auch gerne mal öffentlich darüber lästern, „wenn eine Frau es wagt, ungeschminkt aus dem Haus zu gehen oder fünf Kilo zuzunehmen“. Wittler war als Wohnexpertin für den Fernsehsender RTL bekanntgeworden. Sie betreibt auch einen Online-Shop mit Mode für Übergewichtige. (dpa)