Kim Schmitz, auch bekannt als Kim Dotcom kommt auf Kaution frei. Richter sehen keine Fluchtgefahr. der gebürtige Kieler darf jedoch nicht das Internet benutzen.

Auckland. Es sind vorerst gute Nachrichten für Megaupload-Gründer Kim Schmitz alias Kim Dotcom. Gegen Kaution wurde er aus dem neuseeländischen Gefängnis entlassen. Der zuständige Richter gab damit heute einem entsprechenden Antrag des Gründers der Online-Tauschbörse Megaupload unter strengen Auflagen statt. Der auch unter dem Namen Kim Dotcom bekannte 38-Jährige war im Januar zusammen mit drei weiteren Megaupload-Managern auf Antrag des FBI verhaftet worden. Ihnen wird vorgeworfen, mit dem Weiterreichen von urheberrechtlich geschützten Filmen, Musiktiteln und Softwareangeboten über 175 Millionen Dollar eingenommen zu haben. Ihre Anwälte weisen die Vorwürfe vehement zurück. Der gebürtige Kieler Schmitz ist für seinen ausschweifenden Lebensstil bekannt.

Neue Vorwürfe

Neuer Ärger für Deutschlands größten Hacker-Millionär: Gegen die Betreiber der Internet-Datenplattform Megaupload gibt es einen Monat nach der Festnahme neue Vorwürfe. US-Ermittler werfen ihnen jetzt auch vor, Material von anderen Websites wie etwa YouTube kopiert und über Megaupload angeboten zu haben, wie aus Gerichtsunterlagen hervorgeht, die am Wochenende veröffentlicht wurden.

Schmitz, der seinen Namen inzwischen in Kim Dotcom geändert hatte, wurde im Januar auf Antrag der US-Behörden zusammen mit seinen Vertrauten in Neuseeland in Untersuchungshaft genommen. Die amerikanischen Ermittler sehen die inzwischen dichtgemachte Megaupload-Plattform als einen der größten Umschlagplätze für illegale Kopien von Filmen und Musik.

Die USA fordern eine Auslieferung der Betreiber. Megaupload wird vorgeworfen, den Inhabern der Urheberrechte einen Schaden von mehr als 500 Millionen Dollar zugefügt zu haben. Die Megaupload-Verantwortlichen weisen die Anschuldigungen zurück. Ihr US-Anwalt Ira Rothken bekräftigte im „Wall Street Journal“, er sehe gute Chancen, dass sich seine Mandanten vor Gericht durchsetzen.

Außerdem soll Megaupload nach neuen Erkenntnissen der US-Behörden zuletzt nur rund 66,6 Millionen Nutzer gehabt haben statt der von den Betreibern selbst angegebenen 180 Millionen. Und nur knapp 5,9 Millionen von ihnen hätten jemals Dateien bei Megaupload hochgeladen. Das sehen die Ermittler als weiteres Argument dafür, dass Megaupload kaum für legale Zwecke genutzt worden sei. (dpa/rtr)