Starke Schneefälle und eisige Temperaturen kosteten in Serbien drei Menschen das Leben. Die Behörden erklärten am Montag, in Zentralserbien sei eine Frau in einem Schneesturm erfroren, ein älterer Mann sei tot im Schnee vor seinem Haus gefunden worden. Ein 81-Jähriger starb in seinem Haus in derselben Region. Weiter südlich wurde nach zwei Männern gesucht, die beide über 70 Jahre alt waren.

Belgrad/Kiew. Auch in den kommenden Tagen bleiben die Temperaturen unter dem Gefrierpunkt. Die Kältewelle in Osteuropa lässt die Menschen bibbern und hat bislang mindestens 36 Todesopfer gefordert. Allein in der Ukraine erfroren 18 Menschen, die meisten der Opfer waren Obdachlose. Auch in Polen, Serbien, Bulgarien, der Türkei und in Rumänien gab es bereits Kältetote.

Fast 500 Menschen mussten in der Ukraine zwischen Freitag und Sonntag vergangener Woche wegen Unterkühlung und Erfrierungen medizinisch behandelt werden, wie das Katastrophenschutzministerium bekanntgab. Die Regierung rief die Bevölkerung auf, zu Hause zu bleiben. Am Tag fiel das Thermometer in der Ukraine auf minus 16 Grad, in der Nacht auf minus 23 Grad. Die Behörden stellten 1.500 Notunterkünfte bereit, 17.000 Menschen hätten in diesen bereits Zuflucht gesucht. Schulen und Kindergärten wurden geschlossen.

+++ Sibirische "Eistage" lassen Mitteleuropa bibbern +++

Mindestens zehn Menschen erfroren in Polen bei Temperaturen von bis zu minus 26 Grad am Montag. Eine Sprecherin des polnischen Innenministeriums sagte der Nachrichtenagentur AP, vor allem ältere Menschen und Obdachlose seien unter den Todesopfern. Die Polizei suche in leerstehenden Häusern nach Obdachlosen, um sie in Notunterkünfte zu bringen. Die Stadt Warschau beschloss, mehr als 40 Heizpilze an den am stärksten frequentierten Haltestellen des öffentlichen Nahverkehrs aufzustellen.

In der tschechischen Hauptstadt Prag errichteten die Behörden Zelte für schätzungsweise 3.000 Obdachlose. Es kam zu Behinderungen beim Zugverkehr, weil Gleise durch die eisigen Temperaturen beschädigt wurden.

Drei Menschen bei eisigen Temperaturen in Serbien erfroren

Starke Schneefälle und eisige Temperaturen kosteten in Serbien drei Menschen das Leben. Die Behörden erklärten am Montag, in Zentralserbien sei eine Frau in einem Schneesturm erfroren, ein älterer Mann sei tot im Schnee vor seinem Haus gefunden worden. Ein 81-Jähriger starb in seinem Haus in derselben Region. Weiter südlich wurde nach zwei Männern gesucht, die beide über 70 Jahre alt waren.

Die Behörden haben ältere Menschen aufgefordert, ihre Häuser angesichts von Temperaturen von minus 20 Grad in einigen Landesteilen nicht zu verlassen. Der Schneefall führte außerdem zu Verkehrsproblemen und Stromausfällen. Starker Wind behinderte die Räumarbeiten.

Tote auch in Bulgarien, der Türkei und in Rumänien

In Bulgarien erfror ein 57-jähriger Mann. In 25 der 28 Provinzen wurde der Notstand ausgerufen. In der Hauptstadt Sofia gaben die Behörden heißen Tee aus und brachten Obdachlose in Notunkterkünften unter. Wegen starker Winde wurde der Hafen Varna am Schwarzen Meer geschlossen.

Teile einer Schnellstraße von der Türkei nach Bulgarien und Griechenland wurden wegen heftigen Schneefalls gesperrt. Fast 200 Flüge der Turkish Airlines von und nach Istanbul wurden gestrichen. Eine Sporthalle in Istanbul wurde etwa 350 Obdachlosen als Notunterkunft zur Verfügung gestellt. Die Temperatur in der türkischen Provinz Kars an der Grenze zu Armenien sank in der Nacht zum Montag auf minus 25 Grad.

In Rumänien erfroren vier Menschen. Häftlinge wurden von den Behörden zum Schneeschaufeln vor einem Tierheim abkommandiert.

Die Meteorologen rechnen nicht mit einer Wetterbesserung. „Wir bekommen ein bisschen ’echten’ Winter diese Woche“, sagte die kroatische Meteorologin Zoran Vakula.

Sibirische Kälte erreicht auch Griechenland

Ausläufer der sibirischen Kälte haben am Dienstag auch Griechenland erreicht. Wie das griechische Wetteramt mitteilte, wurden in Nordgriechenland Temperaturen von minus zwölf Grad Celsius gemessen. Zahlreiche Schulen in Mittelgriechenland blieben geschlossen. Viele Fährverbindungen fielen wegen stürmischer Winde in der Ägäis aus.

In Athen herrschten Temperaturen um den Gefrierpunkt. In der griechischen Hauptstadt, in der unter anderem auch wegen der Finanzkrise 20.000 Menschen obdachlos sind, wurden Hallen geöffnet, damit diese Menschen Zuflucht finden können.

Freiwillige Helfer versorgten Obdachlose auf den Straßen mit warmen Getränken, Decken, Schlafsäcken, wie das Fernsehen berichtete. Dies galt auch für die nordgriechische Hafenstadt Thessaloniki. Das Wetteramt warnte vor einer weiteren Verschlechterung des Wetters. Sogar auf Kreta sollte es in den kommenden Tagen schneien, hieß es.