Große Aufregung um einen vermuteten Chemieunfall in Dresden. Nach der Entwarnung herrscht Erleichterung. Betroffene haben besonnen reagiert.

Dresden. Nach dem Chemiealarm an der Technischen Universität Dresden haben Polizei und Hochschule Entwarnung gegeben. Die Untersuchung des Labors sei am Freitagmittag ergebnislos beendet worden, sagte ein Sprecher der Dresdner Polizei. Nachdem ein Student bei Experimenten über Übelkeit geklagt hatte und zudem ein verdächtiger Geruch bemerkt worden war, hatte die Feuerwehr am Donnerstagabend Großalarm ausgerufen und das Gebäude geräumt. Es habe definitiv keinen Gasaustritt gegeben, hieß es am Freitag. Vermutlich werde es schwer sein, die Ursache der Geruchsbelästigung im Nachhinein zu klären.

97 Menschen - zum größten Teil Studenten - waren nach der Räumung des Universitätsgebäudes zunächst einem Notarzt vorgestellt und dann mit Bussen vorsorglich in Dresdner Krankenhäuser gebracht worden. Sie verbrachten dort die Nacht. Symptome einer Vergiftung wurden bei niemandem festgestellt, hieß es.

Zunächst war befürchtet worden, dass sich bei einem Experiment eine hochgiftige Arsen-Wasserstoff-Verbindung gebildet hatte, weil mehrere Anwesende eine Art Knoblauchgeruch wahrgenommen hatten. Die Feuerwehr gab noch am späten Abend Entwarnung, weil auch mit Spezialmessungen kein Gift nachgewiesen werden konnte. Das Labor wurde versiegelt und am Freitag schließlich nochmals untersucht.

Universitätssprecherin Kim-Astrid Magister zeigte sich erleichtert. „Unsere Sicherheitsmaßnahmen haben gegriffen“, sagte sie. Lehrkräfte und Studenten hätten richtig vorsorglich reagiert. Ähnlich äußerte sich die Polizei. Sie war mit 70 Beamten im Einsatz, um das Gelände um das Uni-Gebäude weiträumig abzusperren. Feuerwehr und Rettungskräfte waren mit mehr als 100 Mitarbeitern dabei. (dpa)