Stille Wasser sind tief: Auf Albert II. von Monaco trifft diese Volksweisheit zu. Hinter dem eher schüchtern wirkenden Fürst des Felsenstaats Monaco steht ein Diplomat und Stratege, der gerne überrascht.

Monaco. Als er nach dem Tod seines Vaters - Rainier III. starb am 6. April 2005 – die Herrschaft übernahm, entpuppte sich der heute 52-Jährige als selbstbewusster Regent. Sein Ziel: Er will aus der Steuer-Oase ein Vorzeigebeispiel für engagierte Umwelt- und Forschungs-Politik machen.

Albert Alexander Louis Pierre von Monaco, Marquis des Baux, stand jahrzehntelang im Schatten seines Vaters. Nur wenige vermuteten, dass aus dem am 14. März 1958 geborenen Sohn der Fürstin Gracia Patricia ein gewandter Staatsmann werden würde. Albert hatte lange Zeit vor allem den Ruf des Charmeurs und passionierten Sportlers. Als Bobfahrer nahm er von 1988 bis 2002 an fünf Olympischen Winterspielen teil. Außerdem fuhr er einst eine Rallye Paris-Dakar und bestritt in 17 Sportarten Wettkämpfe. Auch bei Formel-1-Rennen sah man ihn oft.

Albert II., der am 12. Juli 2005 als der 30. Fürst der Grimaldi- Dynastie das Schicksal des reichen Kleinstaats in die Hand nahm, ist bei seinen Landsleuten beziehungsweise Untertanen sehr beliebt. Sie schätzen ihn wegen seiner Offenheit und Umgänglichkeit – so sehr, dass sie dem katholischen Fürsten auch seine zwei unehelichen Kinder „verziehen“.