In seiner Zeit als Stadtpfarrer in Schrobenhausen habe er sich um finanztechnische Fragen “nicht akribisch“ gekümmert, so der Bischof.

Augsburg. Der Augsburger katholische Bischof Walter Mixa hat eingeräumt, dass er sich in seiner Zeit als Stadtpfarrer in Schrobenhausen von 1975 bis 1996 um finanztechnische Fragen „nicht akribisch“ gekümmert habe. Mixa reagierte damit am Montag auf den Vorwurf, dass es zu finanziellen Unregelmäßigkeiten gekommen sei, als er den Stiftungsvorsitz der Katholischen Waisenhausstiftung in Schrobenhausen innehatte.

In einer Erklärung, die die Pressestelle des Bistums verbreitete, wird Mixa mit den Worten zitiert: „Ich war immer in erster Linie Seelsorger und Priester. Dabei kann es schon sein, dass ich mich nicht akribisch um finanztechnische Fragen gekümmert habe. Das habe ich immer anderen überlassen, die mehr davon verstanden. Das war wahrscheinlich ein Fehler, den ich einräume und im Nachhinein auch bedauere.“

Der Ingolstädter Rechtsanwalt Sebastian Knott, der als Sonderermittler die Misshandlungsvorwürfe gegen den Augsburger Bischof klären soll, hatte am Wochenende dem „Donaukurier“ bestätigt, dass es in Mixas Amtszeit „mit hoher Wahrscheinlichkeit“ eine nicht satzungsgemäße Verwendung von Geldern gegeben habe. Nach Informationen der Zeitung soll Mixa 1995 für die Stiftung einen wertvollen Kupferstich und antike Möbel im Wert von rund 70.000 Mark angeschafft haben.

Die Diözese Augsburg gibt nun zu, es sei mehrfach zu „finanztechnisch unklaren Zuordnungen“ zwischen Waisenhausstiftung und Pfarrkirchenstiftung gekommen. Die nun beanstandeten Anschaffungen seien keine privaten Anschaffungen des damaligen Pfarrers gewesen. Dennoch heißt es in der Erklärung, dass Mixa die Antiquitäten als Bischof von Eichstätt „auf Wunsch der Stiftung“ übernommen und vollständig bezahlt habe.

Zu den Vorwürfen ehemaliger Heimschülerinnen und -schüler aus Schrobenhausen, Mixa habe sie als damaliger Stadtpfarrer geschlagen, äußert sich Mixa in der Erklärung nicht.