Die große Marktmacht des US-Internetkonzerns Google beschäftigt nun auch die EU-Kommission.

Brüssel. Die Brüsseler Wettbewerbshüter prüfen Beschwerden von drei Unternehmen gegen den Suchmaschinenbetreiber, teilte die Kommission am Mittwoch mit. Alle Beschwerden richten sich gegen die Google-Suche im Online- Werbegeschäft, die angeblich Firmen benachteilige. Man habe den Konzern darüber informiert und um Stellungnahme gebeten. Falls sich die Vorwürfe bestätigen und die Kommission ein förmliches Kartellverfahren einleitet, drohen Google hohe Bußgelder.

Beschwert haben sich nach Angaben aus Kommissionskreisen die britische Preisvergleichs-Website Foundem, die Justizsuchmaschine ejustice.fr und das zu Microsoft gehörende deutsche Verbraucherportal Ciao. Die Firmen sind der Ansicht, dass Google sie in seinen Suchergebnissen herabstuft – weil sie direkte Konkurrenten für Google seien. Ciao hatte zuvor auch bereits beim Bundeskartellamt Beschwerde eingereicht.

Google wies die Vorwürfe zurück. „Wir sind überzeugt, dass unser Geschäft im Interesse unserer Nutzer und Partner abläuft und sich im Rahmen des europäischen Rechts bewegt“, schrieb die bei Google für Kartellrecht zuständige Juristin Julia Holtz in einem Blog des Internet-Konzerns.

Dem Bundeskartellamt liegen auch Beschwerden der deutschen Zeitungs- und Zeitschriftenverleger vor, in denen Google Missbrauch seiner Marktmacht vorgeworfen wird. Es gebe Anhaltspunkte, dass der Internetkonzern seine Suchergebnisse wettbewerbswidrig und nicht fair präsentiere, lauten dort die Vorwürfe. Das Bundeskartellamt hatte diese Klagen im Januar – ohne sie dezidiert zu überprüfen – an Google weitergereicht und um eine Stellungnahme gebeten