Über die US-Ostküste ist am Wochenende einer der heftigsten Schneestürme der vergangenen Jahrzehnte hinweggefegt. Der Strom fiel aus.

Washington. Ein 30 Stunden langes Unwetter hat die US-Hauptstadt Washington im Schnee versinken lassen. In der Region an der amerikanischen Ostküste fielen streckenweise über 80 Zentimeter Schnee. Meteorologen sprechen von den stärksten Schneefällen seit Jahrzehnten. Der Verkehr in Washington, Philadelphia und Baltimore kam zum Erliegen. Über 200 000 Haushalte der Region sind ohne Strom. Zwei Menschen kamen ums Leben. Es wird allerdings befürchtet, dass es bis Mitte der Woche dauern wird, bis alle Nebenstraßen vom Schnee befreit sind und der Verkehr wieder normal fließen kann.

„Das Schlimmste ist vorüber“, sagte eine Meteorologin am Abend (Ortszeit). Das große Chaos blieb allerdings aus, weil die meisten Menschen am Wochenende nicht zur Arbeit mussten. Zudem hatten die Bewohner in Erwartung des „Monstersturms“ bereits am Tag zuvor die Supermärkte gestürmt und sich mit Lebensmitteln, Batterien und Streusalz eingedeckt. Im benachbarten Bundesstaat Virginia kamen ein Vater und sein Sohn ums Leben, als sie einem steckengebliebenen Autofahrer zur Hilfe kamen. Die beiden Männer wurden von einem Traktor erfasst.

Das Herz der US-Hauptstadt - die Mall und die Parklandschaft zwischen Weißem Haus und dem Potomac-Fluss - wirkten wie eine winterliche Märchenkulisse. Nur ganz vereinzelt wagten sich schwere Allrad-Autos auf die Straßen. In den Wohngebieten versanken Fußgänger bis zu den Knien im Schnee, vereinzelt waren Skilangläufer unterwegs.

Trotz des Unwetters besuchte Präsident Barack Obama eine Parteiveranstaltung in der Hauptstadt. Allerdings kollidierten auf den rutschigen Straßen zwei Autos seines Konvois. Am Sonntag wird weitgehend Sonnenschein in der Region erwartet, Meteorologen sagen aber bereits eine weitere Schlechtwetterfront für Dienstag voraus.

Schneesturm lässt Obama von "Snowmageddon" sprechen

Der Wintersturm hat die amerikanische Hauptstadt Washington und die umliegenden US-Staaten ungewöhnlich tief im Schnee versinken lassen. In Washington fielen 60 Zentimeter Schnee - so viel seit Jahrzehnten nicht mehr. Präsident Barack Obama sprach in Anlehnung an einen Katastrophenfilm von einem "Snowmageddon“. Philadelphia, die sechstgrößte Stadt der USA, wirkte wie eine Geisterstadt. Eine halbe Million Menschen waren ohne Strom. Nach Angaben des Nationalen Wetterdienstes sind in Washington erst 13 mal seit 1870 mehr als 30 Zentimeter Schnee gemessen worden. Den Rekord zeichneten George Washington und Thomas Jefferson 1772 in ihren Tagebüchern auf: 91 Zentimeter.