Der Förderschüler soll die Neunjährige Mitte September in Velbert lebensgefährlich verletzt und in einen Kanalschacht geworfen haben.

Wuppertal. Der heute 15 Jahre alte mutmaßliche Peiniger der kleinen Kassandra wird sich voraussichtlich im Frühjahr vor Gericht verantworten müssen. Der Förderschüler soll das 9-jährige Mädchen Mitte September in Velbert nahe Wuppertal lebensgefährlich verletzt und in einen Kanalschacht geworfen haben. Die 20-Seiten-Anklage mit dem Vorwurf des versuchten Mordes sei auf dem Weg zum Landgericht, sagte Rüdiger Ihl von der Staatsanwaltschaft Wuppertal am Mittwoch.

Die zuständige Kammer werde über die Eröffnung des Hauptverfahrens und einen Prozess-Termin entscheiden, bestätigte Ihl einen Bericht der „Bild“-Zeitung. Die Zeitplanung sei allerdings „nur eine grobe Richtung“, sagte er der Deutschen Presse-Agentur dpa.

Ein Spürhund hatte die stark unterkühlte Kassandra entdeckt. Sie war in dem Kanalschacht unter einem 30 Kilo schweren Eisendeckel verborgen. Das Mädchen lag danach noch tagelang im künstlichen Koma. Erst zwei Monate nach der Tat konnte Kassandra die Uni-Klinik in Essen verlassen.

Der junge Tatverdächtige sitzt in Untersuchungshaft. Mehrere Haftbeschwerden der Anwältin des Jungen waren abgewiesen worden. Ermittler hatten an der Jacke des Mädchens Faserspuren gefunden, die sie dem Schüler zuordnen. Auch sehen sie den Jungen durch Zeugenaussagen schwer belastet.

Das Verfahren gegen den 15-Jährigen werde unter Ausschluss der Öffentlichkeit ablaufen, sagte Ihl. Er habe in der Anklageschrift 75 Zeugen für den Prozess benannt.