Köln/Berlin. Der Bundespräsident wird ein paar Tage warten müssen, bis er an einer der neuen duftenden Wohlfahrtsbriefmarken schnuppern darf. Am 7. Januar präsentiert das Bundesfinanzministerium Horst Köhler in dessen Amtssitz Schloss Bellevue die Marken für 2010. Schon vom 2. Januar an sind die aromatisierten Postwertzeichen für den guten Zweck dagegen in allen Postfilialen und bei den Wohlfahrtsverbänden im Verkauf.

"Obst" lautet der Titel der neuen Markenserie, und das ist auf den gezackten Postwertzeichen nicht nur zu sehen, sondern erstmals in Deutschland auch zu riechen: Apfel, Erdbeere, Zitrone und Heidelbeere - jede Marke mit einem der vier Motive verströmt den entsprechenden Duft.

Bevor die Duftmarken produziert wurden, habe es umfangreiche Tests mit unterschiedlichen Aromen gegeben, heißt es bei der Bundesarbeitsgemeinschaft der freien Wohlfahrtspflege: "Die Aufbringungsverfahren wurden ebenso getestet wie die einwandfreie postalische Verwendbarkeit und die gesundheitliche Unbedenklichkeit." Damit der Nasenkitzel sich nicht zu schnell von den Marken verflüchtigt, sei ein Produktionsprozess gewählt worden, bei dem besonders viel Duftstoff auf die Obst-Marke gelangt.

Das Finanzministerium ist Herausgeber der Marken, Staatsoberhaupt Horst Köhler ist Schirmherr des Sozialwerks Wohlfahrtsmarken. Und wer die Obst-Motive kauft und verschickt, tut nicht nur der Nase des Empfängers etwas Gutes, sondern auch bedürftigen Menschen. Der Erlös aus dem Verkauf der Marken mit einem Zuschlag zwischen 20 und 55 Cent geht an die Wohlfahrtsverbände AWO, Caritas, Diakonie, DRK, Paritätischer Wohlfahrtsverband und Zentralwohlfahrtsstelle der Juden in Deutschland.

Mehr als 600 Millionen Euro haben Wohlfahrtsmarken in den vergangenen 60 Jahren eingebracht. Profitiert davon haben alte, kranke und behinderte Menschen sowie die Opfer von Kriegen und Naturkatastrophen.