Paris. Mit Luxusmode aus dem französischen Haus Christian Lacroix ist es nun endgültig vorbei: Das Pariser Handelsgericht billigte gestern einen Sanierungsplan für das zahlungsunfähige Unternehmen, der das Aus für den Haute-Couture- und Prêt-à-Porter-Bereich bedeutet. Die Belegschaft wird dadurch auf ein Zehntel zusammengekürzt.

Das Gericht habe sowohl Pläne verworfen, das Haus an Interessenten zu verkaufen als auch die Möglichkeit, das Unternehmen ganz zu schließen, sagte Lacroix-Anwalt Simon Tahar. Was bleibt, sind die Einnahmen aus Lizenzverträgen für Accessoires und Parfüms unter dem Namen Christian Lacroix. Mit dem Geld sollen die Gläubiger bezahlt werden.

Christian Lacroix (58) hatte schon bei den Pariser Modeschauen im Oktober gefehlt. Ohne das Unternehmen bleiben nur noch vier französische Edelschneider übrig, die offiziell zur "Haute Couture" zählen und auch im Ausland einen Namen haben: Chanel, Christian Dior, Givenchy und Jean Paul Gaultier.

Lacroix selbst wird aber nicht arbeitslos. Der Unternehmensgründer, der seinen Namen vor Jahren an das frühere Mutterhaus LVMH verkauft hatte, arbeitet längst unter anderem Namen. Er entwirft unter anderem die Einrichtungen für Hotels oder Hochgeschwindigkeitszüge. Lacroix-Geschäftsführer Nicolas Topiol sagte, er sei "ein wenig erleichtert". Die Marke könne sich so wieder "aufrappeln".