Der Moderator, Kabarettist, Buchautor und gelernte Mediziner startet am kommenden Sonnabend seine “wöchentliche Sprechstunde“.

Eckart von Hirschhausen (42), der Arzt, der den Menschen Humor verschreibt, wird neuer Kolumnist im Hamburger Abendblatt. Der Moderator, Kabarettist, Buchautor und gelernte Mediziner startet am kommenden Sonnabend seine "wöchentliche Sprechstunde". An die Leser des Hamburger Abendblatts schreibt er:

Liebe Leserinnen und Leser,

2009 war das Jahr der schlechten Nachrichten. 2010 wird das Jahr der guten Nachrichten. Zumindest an dieser Stelle. Einmal die Woche suche ich etwas Neues, Kurioses oder Wissenswertes, das ich Ihnen kommentiert und komprimiert präsentieren darf. Es gibt ja schon genügend Bücher, die sich damit vermarkten, garantiert "nutzloses" Wissen zu enthalten. Wenn so viel geforscht und ergründet wird, muss da doch auch was "Nützliches" dabei sein, oder? Diese Trüffel der Wissensflut möchte ich für Sie ausbuddeln, die Dinge, die mich als Arzt, Wissenschaftsjournalisten und Komiker stutzen und staunen lassen. Und Sie hoffentlich auch. Und wenn da nur eine kleine Idee dabei sein sollte, die Sie gesünder, glücklicher oder leichter durch Ihren Tag oder Ihr Wochenende kommen lässt, habe ich dem hippokratischen Eid genügt: mehr zu nutzen als zu schaden. Ausgangspunkt wird immer eine Studie sein, die ich entweder selber oder mein Rechercheur Rolf Degen gefunden haben, aber nie erfunden. Damit Sie das nachlesen oder prüfen können, wird die Publikation auch genannt. Echte Wissenschaft eben. Nur was ich dann daraus mache, ableite oder zu welchen Schlussfolgerungen oder Assoziationen ich mich versteige, das ist dann nicht alles ernst gemeint. Aber das hätten Sie schon auch selber gemerkt. Die Kolumne könnte man auch nennen "Hirschhausens AHA" weil das für mich zusammengehört: AHA, HAHA und AAH! Das Staunen, das Lachen und die Erkenntnis. Eines der großen Missverständnisse von uns Deutschen ist, das Lachen sei etwas Oberflächliches.

Ist es denn nicht komisch, dass man belegen kann, dass andere besser wissen, was gut für uns ist, als wir selber? Es kann also helfen, statt in sich zu gehen aus sich raus zu gehen und den Nachbarn zu fragen. Ist es nicht komisch, dass das Geschlecht des Kindes die eigene politische Weltanschauung verändert? Töchter machen Eltern links, Söhne rechts - auch in Deutschland. Oder dass es ein kleines Computerprogramm gibt, das einen nachts dazu zwingt, ein paar Matheaufgaben zu lösen, bevor man eine E-Mail verschicken kann. Denn das verhindert, dass wir unüberlegt im nächtlichen Gefühlsrausch oder in der Melange aus Schwermut und Wermut etwas versenden, das wir nicht mehr zurückrufen können, nur bereuen. Wenn man sich ein bisschen selber über die Schulter schaut, versteht, wie man tickt.

Los geht es nächste Woche, ich freue mich drauf, gerade in Hamburg. Denn der Norddeutsche ist ja sehr humorvoll, aber so rücksichtsvoll im Umgang mit anderen, dass er das nicht jeden gleich spüren lässt. Hirschhausens AHA - gut zu Wissen.