Der Beamte wurde erstochen in seiner Garage in Lauchhammer aufgefunden. Motiv und Hintergründe der Tat sind bislang unklar.

Lauchhammer/Potsdam. Er wollte nach Dienstschluss nur das Auto in die Garage bringen: Ein 46-jähriger Polizist in Zivil ist am Montagabend in Lauchhammer (Oberspreewald-Lausitz) erstochen worden. Der Beamte wurde mit Stichverletzungen in seiner Garage entdeckt, wie das Potsdamer Innenministerium am Dienstag mitteilte. Der Polizeihauptkommissar sei nicht im Dienst gewesen und habe keine Uniform getragen. Motiv und Hintergründe der Tat sind bislang unklar. Spuren am Tatort deuten nach Auskunft der Ermittler auf eine heftige Auseinandersetzung hin.

Das Polizeipräsidium Frankfurt (Oder) leitete sofort eine Großfahndung ein, zudem wurde eine Sonderkommission eingesetzt. Da der Beamte keine Uniform getragen habe, könne er auch zufällig Opfer eines Gewaltverbrechens geworden sein, sagte Polizeisprecher Peter Salender. Innenminister Rainer Speer (SPD) ließ sich am Dienstag vor Ort in der Schutzbereichsleitung in Senftenberg von der Sonderkommission über den Ermittlungsstand informieren. Der Polizeibeamte hinterlässt eine Frau und einen 17-jährigen Sohn.

Der 46-jährige Polizist wollte das Auto am Montagabend in der Garage abstellen. Als er nach einiger Zeit nicht in die benachbarte Wohnung zurückkehrte, lief die Frau zur Garage und fand ihren leblosen Mann. „Das Auto war weg“, sagte ein Senftenberger Polizeisprecher. Der Wagen wurde dann am Dienstagvormittag unweit der Stadt Ortrand an der Brandenburger Landesgrenze zu Sachsen entdeckt, etwa 20 Kilometer von der Garage entfernt. Der Wagen sei leicht beschädigt, was auf eine Unfallfahrt schließen lasse, teilten die Staatsanwaltschaft Cottbus und das Polizeipräsidium Frankfurt (Oder) mit. Dagegen wurde die Tatwaffe noch nicht gefunden.

„Wir sind alle schockiert über den Tod unseres Kollegen“, bemerkte der Senftenberger Polizeisprecher. Der Mann sei ruhig und korrekt gewesen und habe auch nichts von einem Streit während der Dienstzeit mit einem Bürger erzählt, der Auslöser für seinen gewaltsamen Tod gewesen sein könnte.

Der Cottbuser Staatsanwalt Martin Mache betonte: „Wir haben bisher noch keine Anhaltspunkte auf einen Täter.“ Im Gesicht des toten Polizeibeamten habe man eine Schwellung entdeckt, die von einem Kampf herrühren könnte. Genaueres erhoffe man sich von der Obduktion der Leiche. Als Todeszeitpunkt wird Montagabend zwischen 18.00 und 20.30 Uhr vermutet.

Die Polizei sucht nach Zeugen, die das Auto des Polizisten seit Montagnachmittag oder Verdächtige am Tatort in einem Garagenkomplex in Lauchhammer-Ost am Friedenseck gesehen haben. Hinweise nimmt jede Polizeidienststelle entgegen. Nach den Worten von Innenminister Speer soll alles für eine schnelle Aufklärung getan werden.