Im Skandal um verseuchtes Babymilchpulver in China sind gestern drei Männer zum Tode verurteilt worden.

Peking. Im Skandal um verseuchtes Babymilchpulver in China sind gestern drei Männer zum Tode verurteilt worden. Ein Gericht in der Stadt Shijiazhuang (Provinz Hebei) verurteilte außerdem die Chefin des Unternehmens Sanlu, Tian Wenhua, und zwei weitere Angeklagte zu lebenslanger Haft.

Der Prozess wegen der Milchpanscherei mit der Industriechemikalie Melamin, in dem erst zwölf Urteile gesprochen wurden, ist der Auftakt einer Serie von Verfahren. Durch das giftige Milchpulver sind fast 300 000 Kleinkinder an Nierensteinen erkrankt. Mindestes sechs Babys starben. Eine der verhängten Todesstrafen wurde auf zwei Jahre ausgesetzt und kann in lebenslange Haft umgewandelt werden. Den zum Tode Verurteilten wurde angelastet, aus Profitgier Melamin eingesetzt zu haben. Damit wurde künstlich ein höherer Eiweißgehalt und eine bessere Qualität der Milch vorgetäuscht. Die Todesstrafen ergingen wegen "Gefährdung der öffentlichen Sicherheit" und wegen "Herstellung und Verkauf giftiger Nahrungsmittel".